Google arbeitet angeblich an einer Portierung seines Browsers Chrome für Windows 10 on ARM. Das will Android Authority am Rande der Konferenz ARM TechCon von Miguel Nunes, Senior Director of Produkt Management bei Qualcomm, erfahren haben. Eine Version des Google-Browsers, die nativ auf Laptops mit Windows 10 und ARM-Prozessoren ausgeführt werden kann, soll aber wohl erst in der zweiten Hälfte 2019 verfügbar sein.
Allerdings ist Nunes‘ Aussage missverständlich, denn nicht OEMs – also die Hersteller der Windows-10-Laptops mit ARM-Prozessoren – sondern Google ist der einzige mögliche Ansprechpartner für eine Chrome-Portierung. Von daher läge der Termin für die Veröffentlichung der neuen Chrome-Version auch nicht in der Verantwortung der OEMs, außer Google würde den Browser nicht direkt, sondern ausschließlich vorinstalliert auf den Laptops verbreiten.
Neowin macht in dem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass die Portierung von Chrome wohl nicht ihren Weg in den Microsoft Store finden wird. Dort sind nämlich nur Browser zugelassen, die die EdgeHTML-Rendering-Engine verwenden.
Die für eine Portierung von Chrome für Windows 10 on ARM benötigen Werkzeuge stehen indes zur Verfügung. Schon auf der Build 2017 hatte Microsoft das ARM64 SDK veröffentlicht, das es Entwicklern erlaubt, jede Win32-Anwendung neu zu kompilieren. Neowin vermutet allerdings, dass der Aufwand bei einer Anwendung wie Chrome über eine erneute Kompilierung hinausgeht.
Die vorhandene Windows-Version von Chrome laufe zwar auf Geräten mit ARM-Prozessoren, aber nur mit gewissen Einschränkungen. Denn letztlich sei es eine für x86-Prozessoren entwickelte und kompilierte Software, die auf ARM in einer x86-Emulation laufe, heißt es weiter in dem Bericht. Vor allem der Just-in-Time-Code (JIT) der Browsers vertrage sich nicht mit der Emulation.
Entscheidend für Googles Engagement dürfte auch die Verbreitung von Windows 10 on ARM sein. Die bisher verfügbaren Modelle müssen aufgrund der begrenzten Leistung und ihres hohen Preises als Nischenprodukte angesehen werden. Es bleibt also abzuwarten, ob sich das Produkt überhaupt im Markt durchsetzen kann.
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