Categories: RechtRegulierung

Italienische Kartellwächter verhängen Geldstrafen gegen Apple und Samsung

Die italienische Kartellbehörde hat gegen Apple und Samsung jeweils eine Geldstrafte in Höhe von 5 Millionen Euro verhängt. Sie wirft beiden Unternehmen vor, Software-Updates benutzt zu haben, um ihre Smartphones zu verlangsamen. Wie die Agentur Reuters berichtet, hatten Verbraucherschützer zuvor beiden Herstellern vorgeworfen, die Updates schränkten die Nutzbarkeit der Geräte ein, um Kunden zum Kauf neuer Smartphones zu bewegen.

Eine Untersuchung der Kartellwächter soll die Vorwürfe bestätigt haben. Die Firmware-Updates hätten „ernsthafte Fehlfunktionen ausgelöst und die Leistung deutlich reduziert“ und damit die Lebenszeit der Geräte verkürzt. Weder hätten Apple und Samsung ihre Kunden ausreichend über die Folgen eines Softwareupdates informiert, noch ihnen die Möglichkeiten gegeben, die ursprüngliche Funktionalität der Geräte wiederherzustellen.

Apple hatte tatsächlich im vergangenen Jahr einräumen müssen, dass Software-Updates die Leistungsfähigkeit bestimmter iPhones reduzierten, um Akku-Probleme zu verhindern. Es widersprach jedoch der Behauptung, absichtlich die Lebensdauer seiner Produkte zu verkürzen. Zudem entschuldigte sich Apple bei seinen Kunden und bot für bestimmte iPhone-Modelle einen Akkutausch zu deutlich reduzierten Kosten an.

Gegen Apple sprach die Autorit Garante della Concorrenza e del Mercato (AGCM) zudem eine weitere Strafzahlung in Höhe von 5 Millionen Dollar aus. Der iPhone-Hersteller soll seine Kunden nicht ausreichend informiert haben, wie sie ihre Akkus pflegen oder gar austauschen können.

Reuters weist darauf hin, dass Software-Updates von Samsung vor Verhängung der Kartellstrafe noch nicht in Frage gestellt wurden. Es ist aber tatsächlich nicht unüblich, dass vor allem Updates auf neue OS-Versionen die Performance älterer Smartphones nicht unbedingt steigern. Apple hatte sich allerdings genau das mit dem Update auf iOS 12 auf die Fahne geschrieben und dieses Ziel nach eigenen Angaben auch erreicht.

HIGHLIGHT

Report: State of Digital Transformation EMEA 2019

Zu den größten Hürden der digitalen Transformation zählen der mobile Zugriff auf Unternehmensdaten und Anwendungen, die Nutzung unsicherer Netzwerke und nicht verwalteter Geräte. Das geht aus dem Report „State of Digital Transformation EMEA 2019“ von Zscaler hervor. Jetzt den vollständigen Report herunterladen!

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

SmokeBuster bekämpft SmokeLoader

Malware SmokeLoader wird weiterhin von Bedrohungsakteuren genutzt, um Payloads über neue C2-Infrastrukturen zu verbreiten.

6 Stunden ago

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

22 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

1 Tag ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

1 Tag ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

1 Tag ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

1 Tag ago