Microsoft hat einen Fehler in seiner Universal Windows Platform beseitigt. Er steckte in der Programmierschnittstelle broadFileSystemAccess. Ein Entwickler mit bösen Absichten wäre in der Lage gewesen, eine UWP-App so zu gestalten, dass sie ohne Wissen des Nutzers auf dessen gesamte Daten wie Dokumente, Fotos, Downloads und sogar den Cloud-Speicher OneDrive zugreifen kann.
Normalerweise dürfen UWP-Apps nur auf bestimmte Ordner zugreifen. Benötigen sie Zugang zu weiteren Ordner, muss dies vom Entwickler angefragt und vom Nutzer bestätigt werden.
Laut Microsofts Dokumentation gibt die Programmierschnittstelle den Zugriff auf alle Ordner frei, auf die auch der aktuelle Nutzer zugreifen darf. Sie wurde eingeführt, um Apps nutzerfreundlicher zu machen. Denn nur bei der ersten Verwendung der App soll die Berechtigung für den Dateisystem-Zugriff abgefragt werden. Entwickler müssen zudem bei der Einreichung der App begründen, warum ihre App diese Funktion benötigt und wie sie eingesetzt werden soll.
Der Bug führte jedoch dazu, dass die Berechtigung nicht abgefragt wurde. Tatsächlich konnte die Programmierschnittstelle benutzt werden, um ohne Rückfrage beim Nutzer auf das gesamte Dateisystem zuzugreifen.
Lachance zufolge hat Microsoft mit dem Oktober-Update in der Programmierschnittstelle den Wert für den Dateisystem-Zugriff auf „aus“ gestellt. Entwickler, die die API bisher eingesetzt haben, werden wie Lachance möglicherweise feststellen, dass ihre Apps nach dem Umstieg auf die Version 1809 abstürzen.
Nutzer, die sich nun um den Schutz ihrer Daten sorgen, können in der Einstellungen-App von Windows unter dem Punkt Datenschutz kontrollieren, welche Apps auf das Dateisystem zugreifen. Der Zugang lässt sich per App konfigurieren oder auch generell deaktivieren, was aber unter Umständen die Funktionsfähigkeit von Apps einschränken kann.
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