Der chinesische E-Commerce-Riese Alibaba berichtet von erneuten Rekordverkäufen am Singles‘ Day dieses Jahres, der am 11.11. als „weltweites Shopping-Festival“ zelebriert wurde. Bis um Mitternacht gingen laut Alibaba Bestellungen mit einem Brutto-Handelsvolumen (Gross Merchandise Value, GMV) von 30,8 Milliarden Dollar ein – und damit 27 Prozent mehr als im letzten Jahr.
Im Angebot waren Produkte von 180.000 einheimischen und ausländischen Marken. Mehr als 40 Prozent der Besteller kauften von internationalen Herstellern, zu denen Apple, Dyson, Kindle, Estée Lauder, L’Oréal, Gap, Nike und Adidas zählten. Als umsatzstärkste Länder verkauften Japan, die USA, Südkorea, Australien und Deutschland nach China.
„Ich denke, Sie müssen Alibaba und sein Handeln im Zusammenhang mit dem langfristigen anhaltenden Trend in China sehen, der im Aufstieg der chinesischen Mittelklasse besteht“, erklärte dazu Alibabas Executive Vice Chairman Joe Tsai. „Dieser Trend wird nicht aufhören, ob es einen Handelskrieg gibt oder nicht.“ Die Rekordumsätze am 11.11. profitierten auch von der Initiative New Retail, wie Alibaba-CEO Daniel Zhang ausführte.
Mit den genannten Zahlen übertrifft Alibabas Singles‘ Day locker Veranstaltungen wie Prime Day, Black Friday und Cyber Monday. Der Shopping-Tag, der in China ursprünglich unter Studenten als eine Art Anti-Valentinstag galt, schwappt inzwischen auch nach Europa. über. In diesem Jahr nutzten einige Händler wie Media Markt, Saturn und Lidl den Termin für vergünstigte Angebote. Auch Alibaba selbst bereitet sich darauf vor, in Deutschland aktiv zu werden – ein Büro in München ist bereits vorhanden.
Skeptisch äußert sich ein Bloomberg-Kommentar zu den von Alibaba angeführten Umsatzrekorden. Das angegebene Brutto-Handelsvolumen stehe in keiner klaren Beziehung zu realen Umsätzen und Gewinnen. Tatsächlich entspricht das Gross Merchandise Volume nicht den Umsatzerlösen (Net Sales), da Rabatte, verbundene Kosten und retournierte Produkte keine Berücksichtigung finden.
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