Forschern aus Australien und Japan ist es gemeinsam gelungen, über eine Glasfaserverbindung Daten mit einer Geschwindigkeit von mehr als einem Petabit pro Sekunde zu übertragen. Die dafür entwickelte Technik basiert auf einem Lichtwellenleiter mit vier Kernen, der drei verschiedene Arten von optischen Signalen unterstützt (Three-Mode-Fibre). Obwohl das neue Kabel denselben Durchmesser haben soll wie ein Standard-Glasfaserkabel, soll es dessen Geschwindigkeit um Faktor 12 steigern.
„Die unersättliche Nachfrage der Welt nach Daten bedeutet, dass wir uns einer Kapazitätskrise nähern und neue Wege finden müssen, um immer größere Mengen zu transportieren“, sagte Simon Gross vom Macquarie Photonics Research Centre. „Diese Technologie verspricht eine Lösung für den Engpass, der durch bestehende Glasfasern entsteht. Erstmals haben wir eine realistische und nutzbare Glasfaser geschaffen, die belastbar ist und große Datenmengen transportieren kann.“
Der neue Lichtwellenleiter soll unter anderem die Kommunikation zwischen Rechenzentren beschleunigen. Weitere Einsatzmöglichkeiten seien Netzwerke in urbanen Region und Unterseekabel. Ihre Kapazitäten seien für Big Data und auch den 5G-Mobilfunkstandard ausreichend, so die Forscher.
Das japanische National Institute of Information and Communication Technology (NICT) hatte im April über eine Entfernung von 1045 Kilometern einen neuen Geschwindigkeitsrekord für Datenübertragungen in Glasfaserkabeln aufgestellt. Mit einem Three-Mode-Lichtwellenleiter erreichten sie 159 Terabit pro Sekunde. Das NICT wies zu dem Zeitpunkt auf einen Nachteil von Multimode-Lichtwellenleitern hin, um die Bedeutung des neuen Rekords zu unterstreichen: Aufgrund von Verzögerungen zwischen den optischen Signalen in den unterschiedlichen Modi sei es sehr schwierig, hohe Datenraten über lange Entfernungen aufrechtzuerhalten. Diese Einschränkung habe man nun hinter sich gelassen.
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