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Google Pixel 3 im Test: Nachtsicht macht den Unterschied

Schon die Kamera des Pixel 2 war sehr gut. Doch beim Pixel 3 hat Google noch einmal die Leistung gesteigert. Sie macht beeindruckende Fotos bei schlechten Lichtverhältnissen, nimmt tolle Videos auf und erzeugt Porträtfotos mit nur einer Linse, die in Sachen Qualität mit Dual-Kameras der Mitbewerber mithalten kann. Der große Dynamikumfang eignet sich besonders gut für unterschiedliche Beleuchtungen und Belichtungen und erzeugt manchmal Bilder, die besser aussehen als in Realität.

Vor allem der Nachtsichtmodus ist überragend. Er funktioniert sehr gut, hellt selbst dunkelste Szenen auf und hält Objekte scharf. Und auch der Fotobox-Modus funktioniert einwandfrei und sorgt dafür, dass ein Selfie automatisch gemacht wird, sobald man lächelt oder eine Grimasse schneidet. Für Zoomaufnahmen kombiniert das Pixel mehrere Fotos miteinander und verarbeitet hochdetaillierte, vergrößerte Aufnahmen.

Im Allgemeinen macht das Pixel 3 brillante Fotos und nimmt detaillierte und klare Bilder auf. Die Farben sind etwas intensiver, wirken aber trotzdem nicht unrealistisch oder übertrieben. Den Weißabgleich beherrscht die Kamera sehr gut, sodass Hauttöne manchmal lebensechter als mit Galaxy S9 und Note 9 dargestellt werden. Auch behielt es mehr Details bei dunklen Schatten als die Galaxy-Smartphones.

Trotz der fehlenden zweiten Linse gelingen auch Portraitfotos und zwar auch bei Selfies. Das Rendern dauert zwar einige Sekunden, aber Unterschied zwischen Vorder- und Hintergrund wirkt natürlich und nicht allzu glatt. Als ich ein Foto von einem Hund machte, bemerkte ich ein fleckig aussehendes, streunendes Haar oder zwei, aber der Effekt war minimal.

Außerdem erlaubt das Pixel 3 die Unschärfe und den Fokus von Porträtaufnahmen zu optimieren, ähnlich wie beim iPhone XS und anderen Android-Handys. Der Bearbeitungsprozess ist präzise und einfach zu bedienen.

Mit dem anpassbaren Aufnahmewinkel lassen sich im Selfie-Modus mehr Inhalte aufnehmen, so dass man die Hand nicht so sehr ausstrecken muss, um etwa bei einem Gruppen-Selfie mehrer Personen aufnehmen.

Pixel 3: Design

Während die diesjährigen Pixel-Smartphones auf den ersten Blick ähnlich wie die Vorgängermodelle aussehen, verleihen subtile Design-Optimierungen den Telefonen etwas mehr Glanz. Es gibt schlankere Lünetten, besonders auf dem kleineren Pixel 3 und eine glatte, matte Textur auf allen Farbvarianten, einschließlich der schwarzen.

Das Pixel 3 ist leichter als aktuelle Geräte von Apple oder Samsung. Aber sie sind dennoch robust und bequem zu halten. Ich habe das Pixel 3 versehentlich von etwa hüfthoch auf einen gefliesten Boden fallen lassen. Das Telefon überstand den Sturz, aber aus dem Rahmen brach ein kleines Stück ab.

Qi-Laden ist zurück

Mit dem Nexus 4 und 5 hatte Google bereits Smartphones im Programm, die sich nach dem Qi-Standard drahtlos aufladen ließen. Allerdings verabschiedete sich Google bei späteren Geräten von dieser Auflademöglichkeit. Die Pixel-3-Smartphones unterstützt Qi wieder.

Google verkauft auch sein eigenes drahtloses Ladegerät Pixel Stand, das neben dem Aufladen noch weitere Funktionen beherrscht. Mehr dazu in bietet der Beitrag Pixel 3: Qi-Ladestation Pixel Stand ausprobiert.

Kopfhörer im Lieferumfang

Da das Pixel 3 keine klassische Audio-Buchse bietet, befinden sich im Lieferumfang kabelgebundene USB-Typ-C-Ohrhörer. Sie sind etwas voluminöser als andere Modelle, sind aber sehr bequem und passen gut in meine Ohren. Und im Gegensatz zu Apple liefert Google ein Adapter für Standard 3,5-mm-Kopfhörer mit.

Pixel 3 ist wasserdicht, Active Edge, Fingerabdrucksensor

Das Pixel 3 ist IPX8-konform, d.h. es übersteht einen Tauchgang in etwa 1 Meter Tiefe für 30 Minuten lang. Dank Active Edge startet das Pixel 3 den Google Assistant, wenn man es an den Seiten zusammendrückt. Das ist aber auch schon alles. Ärgerlicherweise kann man die Geste nicht umprogrammieren, um etwas anderes zu tun.

Auf der Rückseite des Pixel 3 befindet sich in mittlere oberer Position der Fingerabdrucksensor, mit dem man das Gerät entriegeln kann. Diese Position ist ergonomischer als die bei Galaxy-Smartphones, die den Sensor noch immer zu nah an der Kameralinse positioniert haben, sodass man sehr leicht die Linse mit den Fingern berührt und somit verschmutzt. Andere Telefone wie das OnePlus 6T sind diesbezüglich schon weiter und haben den Fingerabdrucksensor im Display integriert. Apple hat ihn ganz abgeschaft und setzt stattdessen auf die Gesichtsentsperrung Face ID.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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