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Edge: Microsoft wechselt angeblich zu Chromium

Microsoft wird Berichten zufolge Edge mit seiner Browserengine EdgeHTML aufgeben und stattdessen einen neuen Browser auf der Grundlage von Googles Open-Source-Browser Chromium und dessen HTML-Renderer Blink schaffen. Das meldete zuerst Windows Central und berief sich auf ungenannte Informanten.

Die Entwicklung des neuen Browsers, der Edge auf Windows 10 als Standardbrowser ersetzen soll, erfolgt demnach unter dem Codenamen Anaheim. Zu rechnen sei mit der Einführung von Anaheim im Entwicklungszyklus 19H1. Dieser interne Codename wiederum steht für ein im kommenden Frühjahr erwartetes Funktionsupdate von Windows 10. Noch unklar sei, ob Anaheim weiter unter der Marke Edge läuft oder mit einer neuen Bezeichnung kommt – und ob der Browser eine neue Benutzeroberfläche erhält.

The Verge meldet außerdem, dass Microsoft noch in dieser Woche seine Pläne für einen Chromium-Browser ankündigen wird. Es gehe dem Softwarekonzern mit dem erneuten Browserwechsel darum, die Web-Kompatibilität von Windows zu verbessern. Innerhalb von Microsoft habe sich zunehmende Verdrossenheit verbreitet über die Kompatibilitätspobleme von Edge, über die sich Firmenkunden wie Verbraucher beschwerten.

Als Microsoft vor drei Jahren Edge als Windows-10-Browser einführte, wollte es sich mit diesem Neuanfang von veralteten und unsicheren Technologien des Internet Explorer (IE) befreien. Die Anwender aber nahmen Edge nicht an und zogen insbesondere Chrome vor, der auf Chromium und Blink basiert. Während Chrome heute über 60 Prozent des weltweiten Browsermarkts hält, verharrt Edge zwischen 2 und 4 Prozent – und auch nur eine bescheidene Minderheit der Windows-10-Nutzer belässt es bei Edge als ihrem Standard-Browser.

Vor allem Android machte Chrome zum beliebtesten Browser über alle Geräte hinweg, aber Googles Browser gewann auch auf PCs und Macs an Popularität. Darüber hinaus basieren weitere Browser wie Iridium, Iron, Opera und Vivaldi ebenfalls auf Chrome. Dieser stellt somit wie einst Microsofts IE6 einen Standard dar, an dem Webentwickler nicht vorbeikommen und für den sie ihre Sites optimieren. Zudem ist Blink ein Fork von WebKit, das als Rendering-Engine des Apple-Browsers Safari dient. Insbesondere die Dominanz von Chrome und Safari im mobilen Web zwingt Microsoft und auch Firefox-Hersteller Mozilla, ihrer Entwicklung zu folgen, um kompatibel zu bleiben.

Google arbeitet außerdem an einer Chrome-Portierung für Windows 10 on ARM. Bei diesem Projekt fiel kürzlich die engagierte Mitwirkung von Microsoft-Entwicklern auf – sie könnte mit der Chromium-Adoption für Microsofts neuen Browser in Verbindung stehen.

ZDNet.de Redaktion

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