Qualcomm hat auf seiner Hausmesse Snapdragon Summit den Nachfolger des Snapdragon 845 vorgestellt. Die Snapdragon 855 Mobile Plattform ist Qualcomms erste Lösung, die ein optionales 5G-Mobilfunkmodem integriert: das Snapdragon X50. Weitere Neuerungen sollen unter anderem Fingerabdruckscanner unterhalb des Displays ermöglichen und auch die Leistung um bis zu Faktor 3 verbessern.
Zu rein technischen Daten wie Anzahl der Kerne und deren Geschwindigkeit machte Qualcomm indes noch keine Angaben. Diese will der Hersteller heute bekanntgeben. Der Snapdragon 855 soll jedoch neben 5G auch 4G und ältere Mobilfunknetze unterstützen. Qualcomm geht außerdem davon aus, dass jeder namhafte Hersteller im kommenden Jahr mindestens ein 5G-fähiges Flaggschiff-Smartphone mit einem Snapdragon-SoC auf den Markt bringen wird.
Mit dem Snapdragon 855 wird auch Qualcomms 3D Sonic Sensor verfügbar sein. Er soll als erster Ultraschallsensor Fingerabdrücke auch dann zuverlässig erkennen, wenn er unterhalb des Displays verbaut wird. Darüber hinaus soll der Snapdragon 855 über die vierte Generation von Qualcomms Multi-Core AI Engine verfügen, die dreimal mehr AI-Performance haben soll als ihre Vorgängerin. Künstliche Intelligenz wiederum soll zusammen mit dem laut Qualcomm weltweit ersten Computer Vision Image Signal Processor die Qualität der Kamerafunktionen verbessern.
Zur neuen mobilen Plattform gehört auch Snapdragon Elite Gaming. Wie Anandtech berichtet soll Elite Gaming ein Film ähnliches Grafikerlebnis bieten und zugleich durch Optimierungen die Akkulaufzeit verlängern. Qualcomm verspricht ein konsolenartiges Gaming auf mobilen Geräten.
Qualcomm kündigte auch an, dass neben Samsung auch HTC, Google, Asus, LG, OnePlus und Motorola Qualcomms 5G-Techniken im kommenden Jahr nutzen werden. Samsungs Justin Denison, Senior Vice President für Produktstrategie und Marketing in den USA, kündigte zudem an, dass Samsungs erstes 5G-Smartphone in den USA im ersten Halbjahr 2019 in den Handel kommt – angetrieben von einem Snapdragon 855. Das sollte allerdings keine Überraschung sein, da das koreanische Unternehmen in den vergangenen Jahren stets seine Flaggschiffe für den US-Markt mit Qualcomm-Prozessoren versah.
Da weder Samsung mit seinem neuen SoC Exynos 9820 noch Qualcomm mit dem Snapdragon 855 kein 5G-Modem in den Chip integrieren, müssen Smartphonehersteller für 5G-Support eine zusätzliche Modemeinheit verbauen. Damit dürften entsprechende Geräte teurer werden als 4G-Smartphones, bei denen der Mobilfunk-Support bereits im SoC enthalten ist. Durch ein zusätzliches 5G-Modem dürfte sich bei entsprechenden Smartphones außerdem die Akkulaufleistung verkürzen.
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