USA: Spammer verbreiten Panik

US-Behörden warnen vor einer massiven Spam-Kampagne. Die unerwünschten E-Mails, die offenbar an mehrere Millionen Empfänger in den USA verschickt wurden, enthalten Bombendrohungen, die in einigen Fällen sogar die Evakuierung von Gebäuden nach sich zogen.

Offenbar versuchen Erpresser, ihre Opfer mit wechselnden Texten zur Zahlung von 20.000 Dollar in Bitcoin zu bewegen. In allen Fällen kündigen sie an, den Arbeitsplatz oder das Gebäude, in dem sich die Person befindet, zu sprengen, falls sie der Forderung nicht nachkommen.

Die Bombendrohungen gingen Behörden zufolge gestern bei Universitäten, Schulen, Medien, Gerichten und auch Unternehmen ein. Als Vorsichtsmaßnahme wurden mehrere öffentliche Einrichtungen evakuiert, was die Arbeit von lokalen Behörden überall in den USA einschränkte. In Los Angeles wurde zudem der Firmensitz von Infinity Ward geräumt, dem Anbieter des Computerspiels Call of Duty.

Der Sicherheitsexperte Brian Krebs berichtet zudem von mehreren Banken, die die E-Mails erhalten haben. Mindestens ein Geldinstitut habe die Drohung ernst genommen. Zudem wurden ihm zufolge in mehreren Bezirken landesweit alle Schulen geschlossen.

Nachdem lokale Polizeidienststellen und Bundesbehörden mit Anrufen besorgter Bürger überschwemmt wurden, forderten Behörden in Großstädten wie New York, Chicago, Detroit, Oklahoma City, San Francisco und Washington ihre Bürger schließlich über die Sozialen Medien auf, die Droh-E-Mails zu ignorieren.

Sicherheitsexperten stufen die Droh-E-Mails als Spam ein. Sie sollen dem Muster ähnlicher Kampagnen entsprechen, bei denen in erster Linie mit der Veröffentlichung von kompromittierenden Fotos oder Informationen gedroht wird, um Geld zu erpressen. Ihnen zufolge wurde auf die in den Bombendrohungen genannten Bitcoin-Adressen bisher kein Geld eingezahlt.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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