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Microsoft und BMW investieren in britischen Chipentwickler Graphcore

Der britische Chiphersteller Graphcore hat bei einer neuen Finanzierungsrunde 200 Millionen Dollar eingenommen. Zu den Investoren gehören Microsoft und der deutsche Autobauer BMW, wie die Financial Times berichtet. Das Start-up wird nun mit 1,5 Milliarden Dollar bewertet.

Graphcore entwickelt vor allem Chips für Artificial Intelligence und Machine Learning. Gegründet wurde das Start-up 2016 von Nigel Toon und Simon Knowles. Die vorherige Finanzierungsrunde half dem Unternehmen, seine Mitarbeiterzahl von 75 auf 200 zu steigern und neue Niederlassungen im Silicon Valley und in der chinesischen Hauptstadt Peking zu eröffnen. Ein weiteres Büro in Taiwan soll folgen.

Angeführt wurde die neue Finanzierungsrunde von den Investmentfonds Atomico und Sofina, wobei ersterer bereits Anteile an Graphcore hielt. Zu den neuen Geldgebern gehören neben Microsoft und BMW auch Merian Global Investors aus London. Bereits an Graphcore beteiligt sind außerdem Robert Bosch Venture Capital, Dell Technologies Capital, Samsung und Sequoia Capital.

Laut Firmengründer Nigel Toon stand Graphcore bei der neuen Finanzierungsrunde vor dem Problem, dass die aktuellen Anteilseigner verhindern wollten, dass eine Erhöhung der Kapitaldecke ihre vorhandenen Anteile verwässert. Andererseits sei das Interesse neuer Investoren sehr groß gewesen. Schließlich habe man sich darauf geeinigt, die Finanzierungsrunde je zur Hälfte auf vorhandene und neue Geldgeber aufzuteilen.

„Wir freuen uns auch, mit BMW und Microsoft zwei neue strategische Investoren in diese Runde aufzunehmen. Microsoft hat großes Interesse an unserer Technologie“, ergänzte Toon. „Wir haben den weltweit komplexesten Prozessor gebaut, der von Grund auf für maschinelle Intelligenz entwickelt wurde.“

„Die Vielseitigkeit der IPU von Graphcore – die mehrere maschinelle Lerntechniken mit hoher Effizienz unterstützt – eignet sich für eine Vielzahl von Anwendungen, vom intelligenten Sprachassistenten bis zum selbstfahrenden Fahrzeug“, kommentiert Tobias Jahn, Principal bei BMW i Ventures. „Mit der Flexibilität, den gleichen Prozessor sowohl in einem Rechenzentrum als auch in einem Fahrzeug zu verwenden, bietet die IPU von Graphcore auch die Möglichkeit, Entwicklungszeiten und Komplexität zu reduzieren.“

Das frische Kapital will das Start-up nun nutzen, um die Produktion auszuweiten und die Abteilungen für Verkauf und Marketing sowie die Verwaltung zu vergrößern. „Unser Ziel ist es, ein weltweiter Marktführer im Bereich Machine Intelligence Hardware zu werden und wir freuen uns auf eine neue aufregende Zeit des massiven Wachstums“, so Toon weiter.

Gegenüber der Financial Times erklärte Toon, die meisten Chip-Start-ups versuchten, etwas bessere Grafikchips zu entwickeln. Eine GPU mache ein System aber nicht wirklich intelligent. Graphcore arbeite indes an Prozessoren, die eine massive parallele Bearbeitung von Befehlen ermöglichten und für Bereiche wie Cloud Computing, Forschung und auch autonome Fahrzeuge geeignet seien. Zudem seien die Lösungen von Graphcore deutlich effizienter, weil sie für das Training und auch die Einführung von Machine-Learning-Systemen geeignet seien.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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