Windows 10: Oktober-Update verursacht Probleme beim Audioformat FLAC

Eine fehlerhafte Unterstützung des verlustfreien Audioformats FLAC kommt zu den bekannten Problemen bei der Aktualisierung auf Windows 10 Version 1809 hinzu, das auch schlicht als Oktober-Update bekannt ist. Das führt beim Abspielen einer Playlist mit FLAC-Dateien sogar dazu, dass sowohl Windows Media Player als auch Groove die erste Minute eines Songs einfach auslassen – und kürzere Titel gar nicht erst abspielen.

Schon beim April-2018-Update zeigte sich Microsofts nachlässige Unterstützung für das bei Musikliebhabern beliebte Audioformat, als Nutzer die Metadaten nicht mehr bearbeiten und keine Bewertungen abgeben konnten. Das Oktober-2018-Update führte dann noch einen zusätzlichen Bug ein, der vorhandene Metadaten von FLAC verkürzt und damit längere Songtitel oder weitere Details abschneidet.

Seit Windows 10 veröffentlicht wurde, unterstützt es FLAC (Free Lossless Audio Codec). Der als freie Software veröffentlichte Codec erlaubt anders als MP3 oder AAC eine nicht verlustbehaftete Komprimierung und ist plattformübergreifend nutzbar. Durchschnittlich soll dennoch eine Komprimierung auf 50 bis 60 Prozent der ursprünglichen Dateigröße erfolgen.

Microsoft ist sich des mit dem Oktober-Update eingeführten FLAC-Fehlers offensichtlich bewusst, scheint ihn aber erst mit Windows 10 19H1 beheben zu wollen, das jedoch als Funktionsupdate erst in einigen Monaten zu erwarten ist. „Wir haben ein Problem behoben, dass zu verkürzten FLAC-Metadaten im Dateiexplorer und andernorts führte“, wurde zu einer Betaversion von 19H1 (Windows 10 Build 18272) gemeldet.

Laut MSPoweruser ist der FLAC-Bug jedoch zum Oktober-Update nicht einmal als bekanntes Problem eingetragen. Microsoft habe den Fix ganz offensichtlich nicht auf bestehende Installationen rückportiert.

Microsoft musste die Verteilung des Oktober-Updates für Windows 10 sogar vorübergehend stoppen, nachdem Nutzer von gelöschten Dateien durch die Aktualisierung berichteten. Über den zugrundeliegenden Fehler war allerdings auch Microsoft schon seit Monaten durch das Feedback-Hub des Windows-Insider-Programms informiert worden. In der Folge entwickelte sich das Oktober-2018-Update immer mehr zu einer Blamage für Microsofts Qualitätssicherung. Auch weitere Bugs – fehlerhafte Treiber von HP und Intel, mögliche Dateiverluste durch die ZIP-Routine, Font-Fehler – waren offenbar schon während der Tests im Insider-Programm aufgefallen, ohne jedoch im Oktober-Update behoben worden zu sein.

ZDNet.de Redaktion

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