Schwacher iPhone-Umsatz: Sammelklage gegen Apple geplant

Die US-Anwaltskanzlei Bernstein Liebhard, die sich nach eigenen Angaben für die Rechte von Investoren einsetzt, prüft eine Sammelklage gegen Apple. Einer Pressemitteilung zufolge sollen Apple sowie nicht genannte Führungskräfte irreführende Angaben zu Apples Geschäften gemacht haben. Auslöser ist die aktuelle Umsatzwarnung des iPhone-Herstellers.

Gestern nach Börsenschluss hatte Apple seine Umsatzprognose für das wichtige Dezemberquartal nach unten korrigiert. Das Unternehmen rechnet nun nur noch mit Einnahmen von 84 Milliarden Dollar. Im November lag die Prognose noch bei 89 bis 93 Millionen Dollar. Das Weihnachtsgeschäft hatte 2017 88,29 Milliarden Dollar in Apples Kasse gespült.

Für Anleger hat die Umsatzwarnung nun möglicherweise erhebliche Folgen. Unmittelbar nach Bekanntwerden der neuen Prognose brach der Kurs der Apple-Aktie im nachbörslichen Handel um 5,3 Prozent auf 149,50 Dollar ein. Zum Ende des nachbörslichen Handels um 20 Uhr kostete die Apple-Aktie sogar nur noch 146 Dollar, was einem Minus von 7,55 Prozent oder 11,92 Dollar entspricht. Es ist zu erwarten, dass sich der Trend im Lauf des heutigen Tags fortsetzt.

Als Grund für den schwachen Umsatz im ersten Fiskalquartal 2019 (bis 31. Dezember 2018) nannte Apple-CEO Tim Cook gestern in einem Brief an Investoren eine schwache Nachfrage in China. Die Kanzlei Bernstein Liebhard verweist indes auf Cooks Aussagen zum China-Geschäft vom 1. November. „Unser Geschäft in China war im vergangenen Quartal sehr stark. Wir sind um 16 Prozent gewachsen, womit wir sehr glücklich sind. Vor allem war das iPhone sehr stark, mit einem sehr starken zweistelligen Wachstum.“

Bernstein Liebhard hat nach eigenen Angaben für seine Mandanten seit 1993 3,5 Milliarden Dollar erstritten. Die Kanzlei verfolgt dabei jedoch klare finanzielle Ziele, da sie im Erfolgsfall an einer Schadenersatzzahlung beteiligt wird. Ob ein Gericht Cooks Ausführungen von Anfang November jedoch tatsächlich als irreführend oder gar als Betrug an Anlegern einstufen wird, bleibt abzuwarten.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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