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Mozilla stellt mehr Entwickler für Thunderbird ein

Mozilla will zum Jahresanfang sechs neue Mitarbeiter einstellen, um die Entwicklung von Thunderbird voranzutreiben. Damit werden insgesamt 14 Vollzeitmitarbeiter für den quelloffenen E-Mail-Client tätig sein, die meisten von ihnen Software-Entwickler. Schon im letzten Jahr war das Team auf acht Vollzeitstellen erweitert worden, um dem inzwischen organisatorisch vom Firefox-Browser getrennten Projekt neue Perspektiven zu eröffnen.

In einem Blogeintrag verweist Community-Manager Ryan Snipes auf die Veröffentlichung von Thunderbird 60 ESR mit Langzeitsupport, was schon viele Verbesserungen hinsichtlich Sicherheit, Stabilität und der Bedienoberfläche gebracht habe. Neben wesentlichen Core-Upgrades habe auch der Thunderbird-Kalender viele Verbesserungen erfahren. Die Einstellung neuer Mitarbeiter soll nun helfen, künftig noch bessere Releases zu schaffen.

Das neue UX-Team soll durch einen Designer / Entwickler gestärkt werden, der sich vorrangig um die Nutzererfahrung kümmert. Eine wesentliche Vorgabe ist, die eher träge Benutzeroberfläche zu beschleunigen. Schwachpunkte sollen durch Tests und Messungen ermittelt werden, um die Entwickler auf ihre Lösung anzusetzen. Darüber hinaus soll die Codebasis teilweise erneuert werden, um neue und schnellere Technologien zu nutzen – sowie auf eine Multi-Prozess-Architektur hinzuarbeiten.

In verschiedenen Bereichen streben die Entwickler mehr Integration an, beispielsweise durch eine bessere Unterstützung von Gmail als einem der populärsten E-Mail-Dienste. Hier soll es um die Unterstützung von Labels und anderen spezifischen Gmail-Features gehen, damit sich die Gmail-Erfahrung besser in Thunderbird übersetzt.

Die in Thunderbird integrierten Benachrichtigungen sollen „nativer“ werden durch eine bessere Integration mit dem jeweiligen Betriebssystem. Im beginnenden Jahr steht außerdem eine Überarbeitung von Benutzeroberfläche / Benutzererfahrung rund um Verschlüsselung und Einstellungen an. Bereits eingestellt wurde ein Entwickler, der sich auf Sicherheit und Privatsphäre konzentriert. Ein Beitrag in der Thunderbird-Mailingliste führt die kurzfristigen Ziele näher aus.

Den neuen Schwung nach jahrelangem Stillstand führt Mozilla auf die Zunahme von Spenden für das Open-Source-Projekt zurück. Individuelle Spenden sollen auch weiterhin die erfolgreiche Weiterentwicklung von Thunderbird sichern. Der leistungsfähige E-Mail-Client, der eine kostenlose Alternative zu Microsoft Outlook darstellt, wurde 2003 veröffentlicht und hat inzwischen rund 25 Millionen Anwender. Er ist für Windows, macOS und Linux verfügbar.

ZDNet.de Redaktion

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