Chrome OS: So schnell laufen Android und Linux-Apps

Chrome OS unterstützt seit der im September 2018 erschienen Version 69 die Ausführung von Linux-Anwendungen. Hierfür hat Google eine Linux-VM auf Basis von Debian Stretch integriert. In der aktuellen Version 71 ist der Linux-Kernel 4.14 integriert.


Für Bereitstellung des Linux-Subsystems öffnet man das Terminal. Nach wenigen Minuten steht Linux unter Chrome OS parat. Mit dem Terminal-Beispiel „sudo apt-get install gimp“ startet man zum Beispiel die Installation der unter Linux häufig verwendeten Bildbearbeitungsanwendung GNU Image Manipulation Program. Etwas bequemer ist es natürlich, wenn man einen Linux-Softwarepaketverwaltung installiert. Das gelingt etwa mit dem Befehl „sudo apt-get install gnome-software gnome-packagekit“.

In der Softwareverwaltung sind allerdings nicht sämtliche Linuxpakete enthalten. Daher ist es recht praktisch, dass Chrome OS auch die Installation von Debian-Paketen (*.deb) unterstützt. So kann man beispielsweise die Linux-Version von Chrome installieren. Mit dem Befehl „sudo apt-get update && sudo apt-get upgrade“ hält man Linux und die installierten Anwendungen aktuell.

Die Ausführung von Linux-Anwendungen unterstützt allerdings nicht jedes Chromebook. Eine von Google veröffentlichte Liste informiert über den aktuellen Stand in Sachen Linux-Support. Das für diesen Test herangezogene Acer Chromebook 13 mit Core i5-8250U und 16 GByte RAM kann Linux-Anwendungen ausführen.

Das Acer Chromebook 13 CB713-1W unterstützt die Ausführung von Linux-Anwendungen unter Chrome OS (Bild: ZDNet.de).

Bereits seit 2017 können mit dem Google-Betriebssystem auch Android-Anwendungen genutzt werden. Auch diese laufen in einem Container ab und lassen sich über den integrierten Play Store einfach installieren.

Aktuelle Chromebooks sind also relativ flexibel, was die Ausführung von verschiedenen Anwendungen (Chrome Web Store, Android, Linux) anbelangt. Praktisch ist auch, dass diese transparent im App-Drawer unter Chrome OS zur Verfügung stehen. Man muss also nicht erst eine Linux-VM starten, um dann eine entsprechende Anwendung zu starten, sonder man klickt im App-Drawer einfach auf eine beliebige Anwendung. Dadurch wird der entsprechende Container (Android oder Linux) einfach mitgestartet. Linux-Anwendungen starten dabei etwas verzögert, während Android-Apps in etwa genauso schnell wie Chrome-Apps zur Eingabe bereitstehen.

Bei der Ausführungsgeschwindigkeit gibt es ebenfalls Unterschiede. Es sollte klar sein, dass virtualisierte Anwendungen in der Regel etwas langsamer ablaufen, als wenn sie nativ für das verwendete Betriebssystem vorliegen. Das lässt sich am Google-Browser Chrome gut beobachten. Im Benchmarktest mit Speedometer kommt die Chrome-OS-Variante auf einen Wert von 93,6 fps, während die Linux-Variante 76,2 fps erzielt. Die Android-App rangiert mit 69,2 fps knapp dahinter.

Trotz der Tatsache, dass unter Chrome OS Linux- und Android-Anwendungen in Containern ablaufen und damit keine so hohe Performance wie native Chrome-OS-Programme erzielen, kann sich die Leistung trotzdem sehen lassen.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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