Januar-Patch für Windows 7 löst Lizenz- und Netzwerkfehler aus

Microsofts Qualitätskontrolle hat beim Januar-Patchday offenbar zwei schwerwiegende Fehler nicht bemerkt. Betroffen sind diesmal Nutzer von Windows 7. Ihnen meldet das Betriebssystem nach der Installation der Monthly Rollup Updates KB4480970 oder des reinen Sicherheitspatches KB4480960 unter Umständen, dass sie keine lizenzierte Windows-Kopie einsetzen. Darüber hinaus ergeben sich Probleme mit bestimmten Netzwerkfreigaben. Als erstes hatte Borncity über die Probleme berichtet.

Von Microsoft liegt inzwischen eine Bestätigung für den Fehler „Not Genuine, 0xc004f200“ vor. Er tritt demnach nur auf, wenn Windows 7 über den Key Management Service (KMS) aktiviert wurde. „Uns ist der Vorfall bekannt und wir untersuchen ihn. Wir werden ein Update zur Verfügung stellen, sobald es erhältlich ist“, heißt es nun in den Anmerkungen der Knowledge-Base-Artikel 4480960 und 4480970.

Auslöser des Bugs ist ein im April veröffentlichtes Update für die Windows-Aktivierungs-Technologie. Es soll eigentlich helfen, die Echtzeit einer Windows-7-Lizenz zu bestätigen. Wie AskWoody.com meldet, wurde dieses Updates Anfang der Woche automatisch verteilt. Auf Reddit erklärte ein Systemadministrator, dass das Update aber nicht für eine KMS-Umgebung gedacht sei. Dies fiel ihm auf, als er versuchte, den Lizenzfehler bei mehreren Tausend virtuellen Windows-7-Desktops zu beheben.

Bisher habe das Update für die Aktivierungs-Technik keine Probleme verursacht. „Es scheint, dass eine Änderung der Reaktion der Aktivierungsserver von Microsoft auf einen Standard-KMS-Schlüssel, der an sie gesendet wird, schuld sein könnte. Durch das Entfernen des Updates, das Löschen des KMS-Cache und der Aktivierungsdaten von den PCs und das Reaktivieren gegen KMS wurde das Problem behoben“, schreibt der Administrator.

Die Netzwerkprobleme treten indes bei Freigaben über das SMBv2-Protokoll auf. Hierfür bietet Microsoft nun einen Workaround an: „Lokale Benutzer, die Teil der lokalen Gruppe „Administratoren“ sind, können möglicherweise nach der Installation der Sicherheitsupdates vom 8. Januar 2019 nicht mehr auf Freigaben auf Windows Server 2008 R2- und Windows 7-Computern zugreifen. Dies betrifft nicht die Domänenkonten in der lokalen Gruppe ‚Administratoren‘. Um dieses Problem zu umgehen, verwenden Sie entweder ein lokales Konto, das nicht Teil der lokalen Gruppe ‚Administratoren‘ ist, oder einen Domänenbenutzer (einschließlich Domänenadministratoren). Wir empfehlen diesen Workaround, bis in einem zukünftigen Release ein Fix verfügbar ist.“

Zuletzt hatten vor allem Fehler im Herbst-2018-Update für Windows 10 für Aufsehen gesorgt. Bei der Installation des Updates wurden unter Umständen Nutzerdateien gelöscht, woraufhin Microsoft die Aktualisierung zurückzog und erst nach mehreren Wochen erneut veröffentlichte. Kritiker warfen dem Softwarekonzern sogar vor, Verbraucher als Produkttester zu missbrauchen. Tatsächlich waren die meisten Fehler schon frühzeitig Teilnehmern des Windows Insider Program aufgefallen – Microsoft-Mitarbeiter hatten den Fehlermeldungen jedoch nicht die benötigte Aufmerksamkeit geschenkt.

ANZEIGE

IT-Kosten im digitalen Zeitalter optimieren – Nutzen Sie innovative Technologien und generieren Sie neue Geschäftschancen

Erfahren Sie in diesem Whitepaper von Konica Minolta, wie sich durch die Nutzung innovativer Technologien neue Geschäftschancen generieren lassen. Jetzt herunterladen!

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago