Twitter-Bug macht fünf Jahre lang private Tweets von Android-Nutzern öffentlich

Twitter hat einen Fehler öffentlich gemacht, der offenbar fast ausschließlich einige Nutzer seiner Android-App betrifft. Er führte dazu, dass geschützte und somit eigentliche private Tweets öffentlich einsehbar und sogar für Suchmaschinen verfügbar waren. Der vor fast fünf Jahren eingeführte Bug wurde nun beseitigt.

Der Schutz funktionierte allerdings nur unter bestimmten Bedingungen nicht. Dazu gehört die Nutzung der Twitter-App und die Aktivierung der Option „Deine Tweets schützen“ in den Datenschutz- und Sicherheitseinstellungen. Darüber hinaus trat das Problem wohl nur bei Nutzern auf, die zwischen 3. November 2014 und 14. Januar 2019 ihre E-Mail-Adresse geändert haben.

Nutzer des Twitter-Web-Clients oder der iOS-App sind nicht betroffen. Das Unternehmen macht aber auch eine mögliche Ausnahme aufmerksam: Falls ein Nutzer seine E-Mail-Adresse in dem fraglichen Zeitraum über die Android-App geändert und danach einen anderen Client benutzt hat, ist er möglicherweise ebenfalls betroffen.

Wie der Bug nun aufgedeckt wurde, teilte Twitter nicht mit. Es seien aber inzwischen alle möglicherweise betroffenen Nutzer informiert worden. Zudem sei die ursprüngliche Auswahl, sprich die Tweets zu schützen, in der Android-App wiederhergestellt worden.

Der Tweet-Schutz hat zur Folge, dass Beiträge auf Twitter nur noch für Follower des Nutzers sichtbar sind. In der Voreinstellung sind alle Beiträge öffentlich, also auch für Suchmaschinen und nicht registrierte Nutzer sichtbar.

Laut einem neuen Eintrag im Hilfe-Center schließt Twitter nicht aus, dass nicht alle betroffenen Konten ermittelt und somit auch informiert werden konnten. Von daher rät das Unternehmen allen Nutzern, in den Einstellungen zu prüfen, ob die Option „Deine Tweets schützen“ gemäß den eigenen Wünschen gesetzt ist.

„Wir schätzen das uns von den Nutzern entgegengebrachte Vertrauen sehr und setzen uns jeden Tag aufs Neue dafür ein. Es tut uns sehr leid, dass dieses Problem aufgetreten ist, und wir führen eine umfassende Prüfung durch, um eine Wiederholung zu verhindern“, teilte das Unternehmen mit.

ANZEIGE

Die Cloud in kleinen Contact Centern: die Stunde der Wahrheit

Für viele Unternehmen ist noch immer unklar, welche Vorteile ein cloudbasiertes Contact Center bietet. Dieses E-Book von Genesys löst die Mythen rund um Cloud Contact Center auf.

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

2 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

3 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

3 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

3 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

4 Tagen ago

Hacker missbrauchen Google Calendar zum Angriff auf Postfächer

Security-Experten von Check Point sind einer neuen Angriffsart auf die Spur gekommen, die E-Mail-Schutzmaßnahmen umgehen…

5 Tagen ago