Samsung hat weitere Details zum Prozessor des Galaxy S10 genannt. Der im November vorgestellte Chip der Exynos 9 Series soll nach Angaben des Unternehmens „ein neues Zeitalter mobiler Erlebnisse“ einläuten. Konkret verspricht Samsung „intelligente Prozessor-Leistung, Multi-Gigabit-Internet“ und reichhaltige Multimedia-Funktionen.
Die integrierte Neural Processing Unit (NPU), die KI-Aufgaben rund siebenmal schneller als der Vorgänger ausführen, soll die Implementierung von künstlicher Intelligenz überall und zu jeder Zeit erlauben. Die neuen KI-Funktionen will Samsung nutzen, um persönliche Assistenten, Augmented Reality und die Kamera zu verbessern.
Den Leistungszuwachs der eigenen Kerne gegenüber deren Vorgängern gibt Samsung mit 20 Prozent an. Weitere Vorteile soll ein intelligenter Task Scheduler bieten, der Leistungsbalance zwischen den drei Clustern (Hochleistung, optimale Leistung, alltägliche Aufgaben) optimiert und somit für eine längere Akkuleistung sorgen soll.
Das integrierte LTE-Advanced-Pro-Modem unterstützt LTE Cat. 20 und Downloadgeschwindigkeiten von bis zu 2 GBit/s. Die Empfangsleistung will Samsung unter anderem mit einer 4×4 MIMO-Antennentechnik verbessern. Zudem bestätigt Samsung zumindest indirekt eine 5G-Variante des Galaxy S10, der der Exynos 9820 soll sich mit dem Exynos Modem 5100 verbinden lassen, Samsungs 5G-Mobilfunkmodem.
Neben CPU und Modem integriert das System-on-a-Chip auch eine Grafikeinheit vom Typ Mali G76 MP12. Neue Ausführungseinheiten, Grafikkompressionstechnologien und ein erweiterter API-Support sollen für 40 Prozent mehr Leistung sorgen und zugleich die Energieeffizienz um 35 Prozent steigern.
Darüber hinaus soll der Exynos 9820 bis zu fünf Kamerasysteme unterstützt, die sich durch AI-Funktionen erweitern lassen. „Das bedeutet, dass wenn ein Benutzer auf den Auslöser innerhalb der Kamera-App klickt, Milliarden von arithmetischen Operationen vom erweiterten Image Signal Processor durchgeführt werden, um einen besseren Fokus, eine genauere Belichtung und einen Weißabgleich, lebendige Farben und weniger Rauschen zu erzeugen und so erstaunliche Fotos aufzunehmen“, teilte Samsung mit.
Der Exynos 9820 soll aber auch 8K-Videoaufnahmen unterstützen. Das Problem der großen zu speichernden Datenmengen will Samsung mit dem Multi-Format Codec (MFC) lösen, der wiederum den HEVC-Codec mit einer Farbtiefe von 10-Bit nutzt. Das bedeutet auch, dass es für jede Primärfarbe 1024 unterschiedliche Abstufungen gibt und somit insgesamt 1,07 Milliarden Farbkombinationen zur Verfügung stehen.
Eine weitere Komponente des neuen Flaggschiff-Prozessors ist das Display-Subsystem. Es soll HDR10+ unterstützen mit einer 4K-UHD-Auflösung, was dann wahrscheinlich auch für das Galaxy S10 gilt. Zur Verbesserung der Sicherheit nutzt das SoC zudem einen digitalen Fingerabdruck, der einen nicht veränderbaren Schlüssel für die Datenverschlüsselung bereitstellt. Der Schlüssel wiederum basiert auch physischen Eigenheiten jedes Chips.
Gefertigt wird der Exynos 9820 von Samsung in einem 8-Nanometer-FinFET-Prozess. Er soll gegenüber dem Vorgänger 10 Prozent weniger Strom verbrauchen. Das wird unter anderem durch eine Absenkung der Betriebsspannung und weniger Verluste ermöglicht.
Das Galaxy S10 wird Samsung am 20. Februar präsentieren, wahrscheinlich in insgesamt drei Varianten. Sie sollen sich in mehreren Details wie Display und Kamera unterscheiden, jedoch alle denselben Prozessor nutzen, nämlich den Exynos 9820. In einigen Märkten, darunter die USA, wird Samsung jedoch wahrscheinlich auf Qualcomms neues Spitzenmodell Snapdragon 855 setzen – in Deutschland verkaufte Samsung bisher stets die auf den eigenen Exynos-Chips basierenden Geräte.
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