ownCloud, Open Source-Anbieter für Content Collaboration, hat ownCloud Server 10.1 vorgestellt. Die neueste Version bietet die Integration von Microsoft Office Online und neue Kollaborations-Features. Sie verspricht wesentliche Verbesserungen, die die gemeinsame Bearbeitung von Dateien erheblich erleichtern sollen. Durch die Unterstützung des WOPI-Protokolls (Web Application Open Platform Interface) sei es künftig möglich, das Microsoft-Kollaborationstool Office Online Server in ownCloud zu integrieren, so der Hersteller. User sollen damit von einer erhöhten Kompatibilität mit MS-Office-Formaten und der Darstellung der gewohnten Office-Benutzeroberfläche in ownCloud profitieren.
Das ebenfalls neue File Locking soll verhindern, dass bei der gleichzeitigen Bearbeitung eines Dokuments Versionskonflikte entstehen. Außerdem wurde die Tagging-Funktion um sogenannte „Static Tags” ergänzt, mit denen sich bestimmte Richtlinien für einzelne Dateien festlegen lassen. ownCloud 10.1 und die entsprechenden Apps stehen ab sofort zum Download auf www.owncloud.org/download und marketplace.owncloud.com zur Verfügung.
Mit dem neuen Release betonen die Entwickler den Anspruch, die Filesharing-Software zu einem umfassenden Kollaborationstool weiterzuentwickeln und künftig einen noch stärkeren Fokus auf Produktivität und Zusammenarbeit legen zu wollen. Die Integration von Microsoft Office Online sei dafür ein wichtiger Schritt.
In früheren Versionen wurden bereits Open-Source-Lösungen wie Collabora Online und Onlyoffice integriert. Für Enterprise-Kunden ist es ab sofort auch möglich, in ownCloud gespeicherte Dokumente mit der Microsoft-Lösung zu bearbeiten. Unternehmen sind dadurch in der Lage, eine Office-Umgebung mit der gewohnten Benutzeroberfläche und bei vollständiger Kompatibilität mit allen verfügbaren Office-Formaten auf einem privaten, sicheren Server zu betreiben.
Neben der Unterstützung von Microsoft Office Online enthält ownCloud 10.1 mit „WebDAV Locks” eine weitere Funktion für das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten. Wenn ein ownCloud-Nutzer beispielsweise ein Dokument mit Office Online bearbeitet, können andere Nutzer nur dann Änderungen vornehmen, wenn sie das Dokument gemeinsam in Office Online bearbeiten. Das verhindert, dass andere Benutzer in einem bestimmten Zeitraum konfliktäre Änderungen an diesem Dokument vornehmen. Auf diese Weise werden Konflikte bei gleichzeitiger Bearbeitung von Dokumenten verhindert. Gesperrte Dateien sind im Web Interface an einem symbolischen Schloss zu erkennen.
Um noch mehr Automatisierung beim Management von Dateien zu realisieren, wurde für ownCloud 10.1 die Funktion „Collaborative Tags” weiterentwickelt. Administratoren können künftig sogenannte „Static Tags” anlegen und diese bestimmten Nutzergruppen zur Verfügung stellen. In Anwendungen wie der File Firewall, der Document Classification oder der Workflow-App können diese Tags anschließend mit bestimmten Richtlinien versehen werden, so dass beispielsweise bestimmte Dateien nur von einzelnen Nutzergruppen (zum Beispiel Geschäftsführung, Abteilungsleiter, et cetera) geöffnet werden können. Static Tags sind für jeden Nutzer sichtbar. Nur bestimmte Nutzergruppen werden zur Zuweisung oder Entfernung der Tags berechtigt, wodurch sie Dateien mit den vordefinierten Richtlinien verknüpfen können.
ownCloud 10.1 unterstützt den offenen Standard „OpenCloudMesh 1.0”. Damit ist es möglich, ownCloud-Instanzen miteinander zu verbinden und einen instanzübergreifenden Informationsaustausch zu realisieren. Dadurch wird ein weltweites Netzwerk aus vielen dezentralen Knoten geschaffen, wobei jeder der vollständigen Kontrolle und den individuellen Compliance-Regeln des jeweiligen Betreibers unterliegt. Die Weiterentwicklung von OpenCloudMesh in Zusammenarbeit mit anderen Open-Source-Anbietern beinhaltet eine bereinigte Schnittstelle und bessere Stabilität und schafft so eine Grundlage für künftige Verbesserungen.
In Verbindung mit dem Release von ownCloud 10.1 erfolgt die Umstellung auf semantische Versionierung. Diese stellt vor allem für Administratoren eine deutliche Erleichterung dar, da die Versionsnummer jedes künftigen Releases einen schnelleren Überblick über Inhalt und Upgrade-Prozesse liefert, indem sie einer Major.Minor.Patch-Logik folgt (zum Beispiel Breaking.Feature.Fix).
Major-Versionen enthalten demnach größere Neuerungen wie beispielsweise architektonische Änderungen, welche auch Inkompatibilitäten bei Schnittstellen mit sich bringen können. Minor-Versionen bringen neue Funktionen und können ebenso Änderungen an der Datenbank enthalten. Patch-Releases hingegen beheben Sicherheitslücken oder Bugs und können in der Regel mit minimaler Downtime eingespielt werden.
Eine detaillierte Übersicht über sämtliche Änderungen ist im Changelog sowie den Release Notes zu finden.
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