Obwohl die meisten Details des neuen Smartphone-Flaggschiffs Mi 9 bereits vor der offiziellen Präsentation bekannt waren, überrascht Xiaomi während der heutigen Präsentation mit der Spar-Variante Mi 9SE.
Sie ist in China ab 262 Euro erhältlich und basiert größtenteils auf dem Mi 9. So kommt auch in der Budget-Version ein hochwertiges Amoled-Display zum Einsatz und auch eine Triple-Kamera ist mit an Bord. Während die Hauptkamera identisch zu der des Mi 9 ist, die im DxOMark den dritten Platz belegt, sind Weitwinkel- und Teleobjektiv etwas schwächer ausgestattet. So muss man mit einer geringeren Auflösung und nicht so lichtstarken Blenden vorliebnehmen. Auch ist das Display mit 5,97 Zoll nicht ganz so groß wie das des Mi 9 mit 6,39 Zoll.
Anders als im Mi 9, wo mit dem Snapdragon 855 der derzeit stärkste Prozessor für Android-Telefone zum Einsatz kommt, muss sich das Mi 9 SE mit einem Snapdragon 712 begnügen. Immerhin schafft dieser im Antutu-Benchmark einen Wert von knapp 190.000 Punkte. Zum Vergleich: Das Mi 9 erreicht mit dem Snapdragon 855 einen Wert von knapp 390.000. 6 GByte RAM in Kombination mit 64 oder 128 GByte Speicher sowie ein unter dem Display integrierter Fingerabdrucksensor gehören auch beim Mi 9 SE zur Grundausstattung.
In Sachen Mi 9 hat Xiaomi während der heutige Präsentation noch einige technische Details verraten, die zuvor noch nicht bekannt waren.
Anders als der Vorgänger Mi 8 lässt sich das Mi 9 auch kabellos laden – und zwar mit beindruckenden 20 Watt. Ein entsprechendes Ladegerät liefert Xiaomi zwar nicht wie beim Mi MIX 3 gleich mit, aber es ist mit einem Preis von etwa 13 Euro auch nicht gerade übermäßig teuer. Auch eine Auto-Ladestation ist zu einem Preis von umgerechnet 22 Euro recht günstig zu haben. Kabelgebunden lädt das Mi 9 mit 27 Watt auf. Ein entsprechendes Netzteil sollte sich im Lieferumfang befinden.
Einen Großteil der Präsentation von Xiaomi-Mitbegründer Lei Jun nahm die Kamera des Mi 9 ein. Sie erzielt im DxOMark das aktuell drittbeste Ergebnis. Nur noch die Huawei-Smartphones Mate 20 Pro und P20 Pro rangieren vor dem Mi 9.
Traditionell testet DxOMark nicht die Aufnahmequalität bei Nacht, sodass man diesbezüglich auf weitere Tests warten muss. Einen Vorgeschmack auf die Leistung des Mi 9 in dieser Disziplin wurde jedoch bereits während der Präsentation anhand von Mondaufnahmen demonstriert. Die Aufnahme eines Vollmonds mit dem Mi 9 kann sich durchaus sehen lassen.
In China kostet die Einstiegsvariante des Mi 9 mit 128 GByte Speicher und 6 GByte RAM 2999 Huan, was umgerechnet weniger als 400 Euro sind. Das Modell mit 8 GByte RAM kostet 3299 Huan (433 Euro). Die transparente Version mit 256 GByte Speicher und 12 GByte RAM wechselt für 3999 Huan (524 Euro) den Besitzer.
Auffällig ist, dass die heute vorgestellten Mi-9-Smartphones das hierzulande wichtige Band 20 nicht unterstützen. Jedenfalls wird dieses in den technischen Daten nicht aufgeführt. Die globalen Varianten sollten jedoch Support für das Band 20 bieten.
Mehr darüber wird man am kommenden Sonntag erfahren, wenn Xiaomi die globale Version des Mi 9 kurz vor der Eröffnung des MWC in Barcelona vorstellt. Dann werden sicher auch die europäischen Preise bekannt gegeben, die dank Import und Steuern jeweils etwa 50 – 100 Euro teurer als die chinesichen Preise ausfallen dürften. Doch auch damit sind die Mi-9-Smartphones eine attraktive Alternative zu Geräten anderer Hersteller, die bei gleicher Leistung meist deutlich teurer sind. Schade ist, dass Xiaomi beim Mi 9 keinen microSD-Card-Slot verbaut hat.
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