Der Linux-Gründer Linus Torvalds hat die Version 5.0 des Linux-Kernels freigegeben. Die neue Versionsnummer bedeutet ihm zufolge jedoch nicht, dass der Kernel grundlegend überarbeitet wurde. Stattdessen soll es sich um ein „gewöhnliches“ Release handeln, das unter anderem die Verschlüsselung von Speichermedien vereinfacht und die Grafiktreiber aktualisiert.
Neu ist, dass der Linux-Kernel die Storage-Verschlüsselung Adiantum von Google unterstützt. Sie ist auf Geräte mit einem geringen Energieverbrauch wie Android-Smartphones ausgerichtet und soll deutlich schneller sein als bisherige Lösungen. „Adiantum ist eine Innovation im Bereich Kryptografie, die entwickelt wurde, um die Speicherverschlüsselung auf Geräten ohne kryptografische Beschleunigung effizienter zu machen, und um sicherzustellen, dass alle Geräte verschlüsselt werden können“, erklärten die Google-Mitarbeiter Paul Crowley und Eric Biggers im vergangenen Monat.
Darüber hinaus enthält der neue Kernel eine Behelfslösung, die die Fragmentierung des Arbeitsspeichers reduzieren soll. Eine Vielzahl von Speicherinteraktionen soll jedoch weiterhin zu einer Fragmentierung des Speichers führen und auch die Leistung eines Geräts reduzieren. Dank des neuen Patches soll es aber länger dauern, bis es zu einer Fragmentierung kommt.
Die neuen Grafiktreiber bringen indes Unterstützung für AMD FreeSync, Nvidia RTX Turing und Raspberry Pi Touch Display. Der Raspberry-Pi-Touch-Treiber erlaubt es, Tablets oder smarte Displays auf Basis des Raspberry Pi zu entwickeln.
Eine weitere Grafikänderung betrifft vor allem Nutzer sogenannter HiDPI-Displays, also hochauflösender Bildschirme mit einer hohen Pixeldichte. Ihre Nutzer haben das Problem, dass die Schrift in einem Terminal-Fenster sehr klein dargestellt wird. Hier soll nun eine neue große Version der Terminal-Schriftart Abhilfe schaffen.
Die Linux-Entwickler haben aber auch die Fixes für die Spectre- und Meltdown-Bugs überarbeitet. Vor allem im Bereich Networking sollen sich die Retpoline-Patches nicht mehr so stark auf die Performance auswirken.
Nutzer können den Code des neuen Linux-Kernels kompilieren und für ihre Distribution installieren. In den meisten Fällen sollte es aber ausreichend sein, auf ein Update durch den Anbieter der jeweiligen Distribution zu warten.
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