Windows 10: Microsoft bestätigt Probleme mit Retpoline-Update

Microsoft hat Probleme mit dem vor einer Woche veröffentlichten kumulativen Update KB4482887 für Windows 10 Version 1809 bestätigt. Es enthält den als Retpoline bekannten und von Google entwickelten Code, der die Performance-Nachteile von bestimmten Spectre-Patches minimieren soll. Das Update führt jedoch dazu, dass einige Computerspiele nicht mehr oder nur noch mit Einschränkungen nutzbar sind.

Auf Reddit finden sich inzwischen zahlreiche Beschwerden von Nutzern älterer Computerspiele, darunter Titel wie Destiny 2, Call of Duty: Modern Warfare 2 oder Call of Duty 4. Neuere Games wie Battlefield V sollen indes nicht betroffen sein. Demnach kommt es zu Verzögerungen bei Mausbewegungen und der Grafikwiedergabe.

„Nach der Installation von KB4482887 können Benutzer eine Verschlechterung der Grafik- und Mausleistung bei Desktop-Spielen feststellen, wenn sie bestimmte Spiele wie Destiny 2 spielen“, heißt es inzwischen in dem Knowledge-Base-Artikel des Updates. „Microsoft arbeitet an einer Lösung und wird mit einem kommenden Release ein Update bereitstellen.“

Bis dahin rät das Unternehmen den Betroffenen, das Update KB4482887 wieder zu deinstallieren. Da es sich nicht um ein sicherheitsrelevantes Update für Windows 10 handelt, werden es die meisten Nutzer tatsächlich bedenkenlos entfernen können. Da das Update aber auch zahlreiche Fehler behebt, sollten Nutzer abwägen, ob sie alternativ nicht auf die besagten Spiele verzichten, bis Microsoft einen Fix veröffentlicht.

Ein weiteres Problem, dass erst nach Veröffentlichung des Updates entdeckt wurde, betrifft bestimmte MSI- und MSP-Dateien. Bei ihrer Installation oder Deinstallation kann ein „Fehler 1309“ auftreten. Hier rät Microsoft, die Meldung einfach zu ignorieren. Auch dieser Bug soll mit einem kommenden Update beseitig werden.

Ein Zusammenhang mit dem Retpoline-Code von Google besteht allerdings nicht. Auf Reddit machte ein Microsoft-Mitarbeiter erneut darauf aufmerksam, dass das Update KB4482887 zwar den fraglichen Code enthält, er aber noch nicht aktiv ist. Microsoft beabsichtige den Code erst in den kommenden Monaten schrittweise einzuschalten.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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