Studie: Datendiebstähle nehmen 2018 um 424 Prozent zu

Eine Studie von 4IQ hat im vergangenen Jahr weltweit 12.449 bestätigte Datendiebstähle ermittelt. Die Zahl erhöhte sich demnach gegenüber dem Vorjahr um 424 Prozent, wie Bleeping Computer berichtet. Bevorzugt griffen Hacker Ziele in Nordamerika (37,2 Prozent) und Asien (34,5 Prozent) an – auf beide Regionen zusammen entfielen damit mehr als 70 Prozent aller Datenverluste.

Einen Datendiebstahl definiert die Studie als einen Vorfall, bei dem auf „Anmeldedaten, persönliche, medizinische, finanzielle oder andere Unterlagen mit vertraulichen Inhalten zugegriffen oder diese als Folge eines Hackerangriffs oder Datenlecks öffentlich gemacht wurden, entweder vorsätzlich oder versehentlich“.

Während die Zahl der Datenverluste deutlich zunahm, betrafen die Vorfälle im Durchschnitt jedoch weniger Nutzer. Nur noch 216.884 Datensätze wurden 2018 pro Vorfall kompromittiert, 4,7-mal weniger als im Jahr 2017.

Die meisten Vorfälle registrierten die Forscher in den USA und China – der gemeinsame Anteil beider Länder lag bei 47 Prozent. Damit waren die USA für mehr als 92 Prozent der Vorfälle in Nordamerika und die Volksrepublik für mehr als 50 Prozent der Datenverluste in Asien verantwortlich. Von Nutzern aus den Vereinigten Staaten stammen zudem 32 Prozent aller weltweit gehackten oder öffentlich gemachten Daten.

Darüber hinaus soll der illegale Handel mit gestohlenen Identitäten sprunghaft angestiegen sein. Auf dem Schwarzmarkt waren der Studie zufolge 14,9 Milliarden Datensätze verfügbar, 71 Prozent mehr als im Jahr 2017. Allerdings sollen nur 3,6 Milliarden Daten tatsächlich neu und authentisch gewesen sein. Monica Pal, CEO von 4IQ, warnt vor allem vor einer Zunahme von identitätsbasierten Angriffen als Folge der großen Menge verfügbarer Personendaten.

Verbraucher fordert sie auf, alle verfügbaren Maßnahmen zu ergreifen, um Datenverluste einzuschränken, wie die Aktivierung einer Mehrschritt-Authentifizierung oder die Nutzung von Passwortmanagern. Zudem rät sie zur Nutzung von Diensten, die vor Identitätsdiebstahl schützen und auf Datenverluste hinweisen.

Ein weiteres großes Problem sind laut 4IQ unzureichend gesicherte und mit dem Internet verbundene Datenspeicher. 2018 sollen insgesamt 18,952 TByte Daten auf fast 14.000 Servern und Geräten frei verfügbar gewesen sein. Die Studie schätzt, dass auf diese Art rund 9,48 Milliarden Datensätze kompromittiert wurden.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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