Citrix meldet Hackerangriff auf internes Netzwerk

Citrix wurde Anfang des Monats das Opfer eines Hackerangriffs. Das hat Stan Black, Chief Security Information Officer der Unternehmens, in einem Blogeintrag öffentlich gemacht. Demnach entdeckte der Softwareanbieter den Einbruch in ein internes Netzwerk nicht selbst – der Hinweis kam von der US-Bundespolizei Federal Bureau of Investigation (FBI).

„Am 6. März hat das FBI Citrix kontaktiert um darüber zu informieren, dass sie Grund zur Annahme haben, dass internationale Cyberkriminelle Zugang zum internen Citrix-Netzwerk hatten“, schreibt Black. „Obwohl nicht bestätigt, geht das FBI davon aus, dass die Hacker wahrscheinlich eine als Password Spraying bekannte Technik eingesetzt haben, bei der schwache Passwörter ausgenutzt werden. Sobald sie einen eingeschränkten Zugang hatten, arbeiteten sie daran, zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen zu umgehen.“

Die unbekannten Täter luden offenbar Geschäftsunterlagen herunter. Citrix war nach eigenen Angaben bisher aber nicht in der Lage, genau zu ermitteln, welche Dokumente gestohlen wurden. Es gebe außerdem keine Hinweise auf Zugriffe auf offizielle Citrix-Software oder andere –Produkte. Die Ermittlungen dauerten noch an.

Der US-Nachrichtensender NBC berichtete unter Berufung auf den Sicherheitsanbieter Resecurity, dass die der iranischen Regierung nahestehende Hackergruppe Iridium für den Angriff verantwortlich sei. Der Einbruch habe bereits während der Weihnachtsferien 2018 stattgefunden. Die Täter hätten Techniken zur Umgehung einer Zwei-Faktor-Authentifizierung benutzt, um in das Citrix-Netzwerke einzudringen. Dort hätten sie auf rund 6 GByte Daten zugegriffen.

Ein Citrix-Sprecher wollte den Bericht von NBC und auch einen gleichlautenden Blogeintrag von Resecurity nicht kommentieren. ZDNet USA macht in dem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass Erkenntnisse von Resecurity bereits früher in Frage gestellt wurden.

Im Dezember 2018 hatte Citrix die Passwörter einiger Kunden seines Diensts Citrix ShareFile zurückgesetzt, nachdem einige Nutzer das Ziel von Credential-Stuffing-Angriffen geworden waren. Dieser Vorfall sollte jedoch in keinem Zusammenhang zu dem jetzt öffentlich gemachten Hackerangriff stehen, da es sich bei ShareFile um ein Kunden-Netzwerk und Kundenkonten handelt und nicht um das interne Netzwerk beziehungsweise Mitarbeiterkonten.

HIGHLIGHT

Report: State of Digital Transformation EMEA 2019

Zu den größten Hürden der digitalen Transformation zählen der mobile Zugriff auf Unternehmensdaten und Anwendungen, die Nutzung unsicherer Netzwerke und nicht verwalteter Geräte. Das geht aus dem Report „State of Digital Transformation EMEA 2019“ von Zscaler hervor. Jetzt den vollständigen Report herunterladen!

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

Taugen Kryptowährungen als Unterstützer der Energiewende?

Bankhaus Metzler und Telekom-Tochter MMS testen, inwieweit Bitcoin-Miner das deutsche Stromnetz stabilisieren könnten.

7 Stunden ago

Supercomputer-Ranking: El Capitan überholt Frontier und Aurora

Mit 1,7 Exaflops ist El Capitan nun der dritte Exascale-Supercomputer weltweit. Deutschland stellt erneut den…

11 Stunden ago

Ionos führt neue AMD-Prozessoren ein

Der deutsche Hyperscaler erweitert sein Server-Portfolio um vier Angebote mit den neuen AMD EPYC 4004…

12 Stunden ago

Lags beim Online-Gaming? DSL-Vergleich und andere Tipps schaffen Abhilfe

Beim Online-Gaming kommt es nicht nur auf das eigene Können an. Auch die technischen Voraussetzungen…

12 Stunden ago

GenKI-Fortbildung immer noch Mangelware

Fast jedes zweite Unternehmen bietet keinerlei Schulungen an. In den übrigen Betrieben profitieren oft nur…

12 Stunden ago

Netzwerk-Portfolio für das KI-Zeitalter

Huawei stellt auf der Connect Europe 2024 in Paris mit Xinghe Intelligent Network eine erweiterte…

15 Stunden ago