Bereits Ende März hatte Samsung in einer Börsenmitteilung vor einem rückläufigen Geschäft im ersten Quartal gewarnt. Nun hat es diese Angaben konkretisiert und nach unten korrigiert. Das koreanische Unternehmen geht davon aus, dass der Gewinn der Monate Januar bis März die Erwartungen von Analysten und Anlegern nicht erfüllen wird und um 60 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor ausfällt. Damit unterbietet der Konzern seine Ende März veröffentlichte Prognose zum ersten Geschäftsquartal 2019 um 10 Prozent.
Die ersten drei Monate des Jahres 2019 sollen nun einen Überschuss von 6,2 Billionen Won bringen. Im März war Samsung noch von einem Überschuss in Höhe von 7,2 Billionen Won ausgegangen. Die Bilanz des ersten Quartals 2018 hatte indes einen operativen Profit von 15,64 Billionen Won ausgewiesen. Auch der Umsatz geht stärker als erwartet zurück. Statt 53,7 Billionen Won sollen es nun zwischen 51 und 53 Billonen Won werden. Damit beträgt das erwartete Minus gegenüber dem Vorjahresquartal zwischen gut 12 und knapp 16 Prozent. Im März war man noch einem Minus von gut 11 Prozent ausgegangen.
Der Elektronikkonzern sieht zwei Gründe für das schwache Ergebnis: Zum einen sollen fallende Chip-Preise die Erträge belasten. Wahrscheinlich bezieht sich diese Aussage vor allem auf DRAM- und NAND-Flash-Chips. Zum anderen soll die Nachfrage nach Display-Panels geringer ausgefallen sein als erwartet. Diese „Warnung“ könnte auch auf eine schwache Nachfrage nach Smartphones hinweisen, da Samsung OLED-Panels auch für andere Hersteller wie Apple fertigt. Tatsächlich hatte Apple Anfang Januar ebenfalls über sinkende Umsätze und eine schwache iPhone-Nachfrage geklagt.
Auch Marktanalysten sehen im schwachen Speichermarkt eine der Hauptursachen für die niedriger ausfallenden Samsung-Zahlen. Laut IHS Markit ist der DRAM-Markt in diesem Jahr um 22 Prozent auf 77 Milliarden Dollar zurückgehen. Im ersten Quartal sanken die Preise für 32-Gigabyte-DRAM-Servermodule sogar um 38 Prozent, während die für 128 Gigabit-MLC-NAND-Flash-Speicherchips laut inSpectrum Tech um 23 Prozent sanken. DRAM-Preise verzeichnen laut TrendForce den stärksten Quartalsrückgang seit 2011.
„Samsung durchläuft die schwierigste Zeit, bevor die Nachfrage im unteren Halbjahr wahrscheinlich wieder anzieht“, sagte Song Myung-sup, Analyst bei HI Investment & Securities Co. vor den Ergebnissen. „Die Lagerbestände bei den Kunden sind derzeit hoch und die Käufe sind vorübergehend zum Erliegen gekommen.“
Offenbar konnte auch der gute Verkaufsstart der neuen Galaxy-S10-Smartphones den Verlust der anderen Bereiche nicht ausgleichen. Die eigentliche Bilanz will Samsung Ende April veröffentlichen. Erst sie wird Auskunft über die Profitabilität der einzelnen Geschäftsbereiche geben.
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