Neue Datenpanne: Facebook liest versehentlich E-Mail-Kontakte von Nutzern aus

Facebook hat über einen Zeitraum von mehreren Jahren die E-Mail-Adressen von Kontakten seiner Mitglieder ausgelesen, ohne vorab deren Zustimmung einzuholen. Laut einem Bericht von Business Insider ist der Fehler einem Sicherheitsforscher aufgefallen. Der Import erfolgte demnach bei der Bestätigung eines Facebook-Kontos per E-Mail. Nutzer wurden lediglich durch ein Pop-up über die Datensammlung informiert.

Ein Sprecher des Social Network bestätigte, dass der Fehler seit Mai 2016 auftrat. Es sollen aber nur 1,5 Millionen Nutzer betroffen sein. Die E-Mail-Adressen wurden demnach gespeichert, um Verbindungen zwischen Usern herzustellen und ihnen neue Freunde vorzuschlagen.

„Vergangenen Monat haben wir aufgehört, die Verifizierung von E-Mail-Passwörtern als Option für Personen anzubieten, die ihr Konto bestätigen, nachdem sie sich zum ersten Mal für Facebook angemeldet haben“, teilte der Sprecher mit. Eine Überprüfung des Bestätigungsvorgangs habe ergeben, dass in einigen Fällen die E-Mail-Kontakte der Nutzer unbeabsichtigt auf Facebook hochgeladen worden seien.

„Wir haben den Fehler behoben und benachrichtigen diejenigen, deren Kontakte importiert wurden“, so der Sprecher weiter. Die Kontaktinformationen seien nicht an Dritte weitergegeben worden und würden nun gelöscht. Zudem verwies der Sprecher auf die Möglichkeit, in den Facebook-Einstellungen alle hochgeladenen Kontakte zu prüfen und zu verwalten.

Facebook verfügt über Daten von mehr als 2 Milliarden Nutzern. Der Umgang des Social Network mit diesen Daten wurde vor allem durch den Skandal um Cambridge Analytica. Das britische Unternehmen war unrechtmäßig in den Besitz von Daten von mehr als 80 Millionen Facebook-Nutzern gelangt. Einer ersten Aufforderung, die Daten zu löschen war das Unternehmen zudem nicht nachgekommen – Facebook hatte es versäumt, die Löschung zu kontrollieren. Danach wurden die Daten noch für den Wahlkampf des US-Präsidenten Trump sowie für die Kampagne der Brexit-Befürworter eingesetzt.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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