Malwarebytes hat im ersten Quartal 2019 eine noch stärkere Verlagerung von Cyberangriffen zu Unternehmen und weg von privaten Verbrauchern beobachtet. Demnach nahmen die auf Unternehmen zielenden Bedrohungen um 235 Prozent zu, wobei Trojaner wie Emotet und Ransomware eine wesentliche Rolle spielten. Besonders stark ins Visier von Cyberkriminellen gerieten dabei kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die über geringere Ressourcen zur Abwehr verfügen.
Beim modularen Trojaner Emotet fiel den Malwarebytes Labs auf, dass er sich fast vollständig von den Endverbrauchern abwandte, um sich auf Unternehmensziele zu konzentrieren. Bei geschäftlichen Endpunkten wurden über 200 Prozent mehr Trojaner erkannt als im vierten Quartal 2018 und fast 650 Prozent mehr als ersten Quartal 2018.
Als Lichtblick beschreibt der Bericht Cybercrime Tactics and Techniques Q1 2019 (PDF) die Entwicklung bei den Konsumenten, die kaum noch Erpressungen durch Ransomware ausgesetzt sind. Während Kryptomining um diese Zeit im letzten Jahr seinen Höhepunkt erreichte, ist davon jetzt kaum noch etwas zu bemerken. Das führte auch zu einem Rückgang der insgesamten Malware-Erkennungen vom vierten Quartal 2018 zum ersten Quartal 2019. Ganz unbeschadet blieben die Verbraucher aber auch nicht. Adware auf Macs und Mobilgeräten nahmen im ersten Quartal zu, und Angriffe in der Lieferkette führten zur Vorinstallation bösartiger Anwendungen auf Smartphones.
„Verbraucher könnten eigentlich aufatmen, wenn man bedenkt, dass Malware, die auf Privatanwender abzielt, um fast 40 Prozent gesunken ist, aber das wäre zu kurzsichtig gedacht“, kommentiert Adam Kujawa, Direktor der Malwarebytes Labs. Es sei deutlich leichter geworden, Nutzerdaten in großen Mengen zu entwenden. „Cyberkriminelle werden bei Ihren Angriffsmitteln immer geschickter und ziehen mittels ausgeklügelten Trojanern, Adware und Ransomware noch mehr Wert aus ihren Angriffen.“
Ein neuer Abschnitt des vierteljährlichen Reports gilt dem Themenfeld Datenschutz und Privacy, zu dem Malwarebytes eine Umfrage durchführte. Über 90 Prozent von fast 4000 Befragten gaben dabei an, dass die Sicherheit ihrer Daten für sie von größter Wichtigkeit ist. Gleichzeitig schenken sie aber Organisationen – insbesondere Social Media und Suchmaschinen – in dieser Hinsicht so gut wie kein Vertrauen. Auch folgende Quartalsberichte sollen sich daher mit den Trends in der Speicherung und Übertragung von Daten, diesbezüglicher Regulierung und den Szenarien beschäftigen, die zum Diebstahl von Nutzerdaten führen können.
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