Windows 10 künftig ohne Verfallsdatum für Passwörter

Microsoft hat angekündigt, mit dem Mai-2019-Update für Windows 10, Version 1903, eine Sicherheitsrichtlinie für Unternehmen zu streichen. Sie fordert Nutzer auf, spätestens alle 60 Tage ihr Kennwort zu erneuern. Organisationen sollen stattdessen eigene Fristen definieren oder vollständig auf eine regelmäßige Kennwortänderung verzichten.

„Ein Verfallsdatum für Passwörter ist eine alte und veraltete Maßnahme von sehr geringem Wert, und wir glauben nicht, dass es sich lohnt, dass unsere Mindestanforderungen einen bestimmten Wert durchsetzen“, sagte Aaron Margosis, Principal Consultant bei Microsoft.

Der regelmäßige Tausch von Kennwörtern schütze nur gegen den Diebstahl eines gültigen Passworts oder eines Password-Hashwerts. Die Richtlinie biete also nicht sehr viel Schutz, verursache auf Nutzerseite jedoch Kopfzerbrechen und mache Passwörter damit insgesamt zu einem noch größeren Problem.

„Wenn Menschen gezwungen sind, ihre Passwörter zu ändern, werden sie zu oft eine kleine und vorhersehbare Änderung an ihren bestehenden Passwörtern vornehmen und/oder ihre neuen Passwörter vergessen. Bei Diebstahl von Passwörtern oder deren entsprechenden Hashes kann es bestenfalls schwierig sein, deren unbefugte Nutzung zu erkennen oder einzuschränken“, ergänzte der Manager.

Microsoft folgt mit dem Verzicht auf die Sicherheitsrichtlinie einer Empfehlung des US National Institute of Standards and Technology (NIST), das schon vor zwei Jahren seine Regeln für Passwörter dahingehend geändert hatte. Auch die Anforderungen an die Komplexität von Passwörtern wurden aufgegeben. Allerdings wird auch vorgeschlagen, dass Unternehmen zumindest prüfen, ob Passwörter ihrer Mitarbeiter auf Listen bekannter und häufig benutzter Kennwörter stehen, um beispielsweise die Nutzung von Zeichenfolgen wie „123456“ und „qwerty“ zu unterbinden.

An seinen Vorgaben für eine Mindestlänge sowie Komplexität hält Microsoft indes fest. Auch wird es bei einer aktiven Sicherheitsrichtlinie künftig nicht möglich sein, ein bereits verwendetes Kennwort erneut zu vergeben.

HIGHLIGHT

Report: State of Digital Transformation EMEA 2019

Zu den größten Hürden der digitalen Transformation zählen der mobile Zugriff auf Unternehmensdaten und Anwendungen, die Nutzung unsicherer Netzwerke und nicht verwalteter Geräte. Das geht aus dem Report „State of Digital Transformation EMEA 2019“ von Zscaler hervor. Jetzt den vollständigen Report herunterladen!

Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

Recent Posts

KI-gestütztes Programmieren bringt IT-Herausforderungen mit sich

OutSystems-Studie: 62 Prozent der Befragten haben Sicherheits- und Governance-Bedenken bei Softwareentwicklung mit KI-Unterstützung.

2 Tagen ago

Studie: Ein Drittel aller E-Mails an Unternehmen sind unerwünscht

Der Cybersecurity Report von Hornetsecurity stuft 2,3 Prozent der Inhalte gar als bösartig ein. Die…

5 Tagen ago

HubPhish: Phishing-Kampagne zielt auf europäische Unternehmen

Die Hintermänner haben es auf Zugangsdaten zu Microsoft Azure abgesehen. Die Kampagne ist bis mindestens…

6 Tagen ago

1. Januar 2025: Umstieg auf E-Rechnung im B2B-Geschäftsverkehr

Cloud-Plattform für elektronische Beschaffungsprozesse mit automatisierter Abwicklung elektronischer Rechnungen.

6 Tagen ago

Google schließt schwerwiegende Sicherheitslücken in Chrome 131

Mindestens eine Schwachstelle erlaubt eine Remotecodeausführung. Dem Entdecker zahlt Google eine besonders hohe Belohnung von…

6 Tagen ago

Erreichbarkeit im Weihnachtsurlaub weiterhin hoch

Nur rund die Hälfte schaltet während der Feiertage komplett vom Job ab. Die anderen sind…

1 Woche ago