Intel übertrifft Erwartungen im ersten Quartal und senkt Jahresumsatzprognose

Intel hat im ersten Quartal 2019 (bis 30. März) einen Umsatz von 16,1 Milliarden Dollar erwirtschaftet. Während die Einnahmen stagnierten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, schrumpfte der Nettogewinn um 11 Prozent auf 4 Milliarden Dollar. Beide Kategorien übertreffen die Erwartungen von Analysten.

Die hatten den Umsatz auf 16,02 Milliarden Dollar und den Bruttogewinn pro Aktie auf 0,87 Dollar geschätzt. Ohne einmalige Belastungen generierte Intel einen Überschuss je Aktie von 0,89 Dollar. Trotzdem straften Anleger den Prozessorhersteller ab der Börse ab. Im nachbörslichen Handel verlor die Intel-Aktie 7,1 Prozent ihres Werts. Den Handelstag hatte das Papier bereits mit einem Minus von 1,89 Prozent beendet.

Ausschlaggebend dafür dürfte Intels schwache Prognose für das Geschäftsjahr 2019 sein. Im Januar war das Unternehmen noch von einem Umsatz von 71,5 Milliarden Dollar sowie einem Nettogewinn pro Aktie von 4,35 Dollar ausgegangen. Drei Monate später rechnet Intel nur noch mit Einnahmen von 69 Milliarden Dollar sowie einem Überschuss von 4,14 Dollar je Aktie. Die operative Marge soll nur noch bei 30 Prozent liegen, 2 Prozentpunkte weniger als im Januar vorhergesagt.

Intels aktuelle Prognose liegt zudem deutlich unter den Erwartungen der Wall Street. Deren Analysten waren bisher von einem Gewinn von 4,73 Dollar je Aktie bei Einnahmen von 73,81 Milliarden Dollar ausgegangen.

Intels Client Computing Group ist in diesem Quartal jedoch nicht für das schlechte Ergebnis verantwortlich. Sie steigerte ihren Umsatz um 4 Prozent auf 8,6 Milliarden Dollar sowie den operativen Gewinn um 10 Prozent auf 3,1 Milliarden Dollar. Zwar waren die Absatzzahlen rückläufig (minus 7 Prozent), die Durchschnittspreise für Notebook- und Desktop-Prozessoren verbesserten sich jedoch um 13 beziehungsweise 7 Prozent.

Die Data Center Group, die Intels Abhängigkeit vom klassischen PC-Geschäft reduzieren soll, konnte indes nicht überzeugen. Ihr Umsatz schrumpfte um 6 Prozent auf 4,9 Milliarden Dollar, während ihr operativer Gewinn sogar um 29 Prozent einbrach. Auch in diesem Geschäftsbereich meldete Intel rückläufige Absatzzahlen (minus 8 Prozent). Den durchschnittlichen Verkaufspreis steigerte das Unternehmen jedoch nur um ein Prozent.

„Wir blicken vorsichtiger auf das Jahr, obwohl wir für das zweite Halbjahr eine Verbesserung der Marktbedingungen erwarten“, sagte Bob Swan, CEO von Intel. „Unser Team konzentriert sich darauf, unsere Marktchancen zu erweitern, unsere Innovationen zu beschleunigen und die Ausführung zu verbessern und gleichzeitig unsere Kultur zu entwickeln. Wir wollen von den wichtigsten technologischen Entwicklungen profitieren, die uns in die Lage versetzen, eine größere Rolle für den Erfolg unserer Kunden zu spielen, und gleichzeitig die Rendite für unsere Eigentümer verbessern.“

Eine technische Entwicklung, von der Intel nicht mehr profitieren wird, ist der kommende Mobilfunkstandard 5G. Zumindest die Entwicklung und Fertigung eigener 5G-Mobilfunkmodems hatte Intel kürzlich abgesagt, nachdem Apple und Qualcomm ihre Streitigkeiten beigelegt und einen langfristigen Liefervertrag unterzeichnet hatten. In einem Interview mit dem Wall Street Journal bestätige Intel-CEO Bob Swan nun, was zuvor schon vermutet worden war: Die Einigung zwischen Apple und Qualcomm war der Auslöser für Intels Entscheidung, sich aus dem Geschäft mit Mobilfunkmodems vollständig zurückzuziehen. Zur Zukunft des Geschäftsbereichs oder gar einem möglichen Verkauf wollte sich Swan indes nicht äußern.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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