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„Windows Apps“ sollen die Kluft zwischen UWP und Win32 schließen

Microsoft will die Universal Windows Platform (UWP) nicht aufgeben, obwohl sie von manchen Beobachtern längst als Auslaufmodell ohne Zukunftsperspektive gesehen wird. Der Softwarekonzern geht zugleich verstärkt auf die Win32-Entwickler zu und verspricht ihnen mehr Funktionen, die bislang nur mit UWP-Apps zu nutzen waren.

Das brachte ZDNet.com-Autorin Mary Jo Foley in einem Gespräch in Erfahrung, das sie in Seattle am Rande von Microsofts Entwicklerkonferenz Build 2019 mit Kevin Gallo führte, der als Corporate Vice President für die Windows Developer Platform verantwortlich ist. „Wir hätten diesen Weg nicht einschlagen sollen“, sagte Gallo zu der Spaltung, die 2015 mit der Einführung von UWP entstand. Diese neue Plattform sollte mit ihren Programmierschnittstellen erlauben, gleichzeitig auf Windows 10, Windows Phone, HoloLens und weiteren Geräten laufbare Anwendungen zu schaffen. Herkömmlichen Win32-Apps hingegen bleiben Features wie Touch und Inking vorenthalten. Der Softwarekonzern wollte die Entwickler offenbar zum massenhaften und schnellen Umstieg auf UWP drängen, was aber nicht zum erhofften Erfolg führte.

Seit etwa einem Jahr versucht Microsoft nun, die Auswirkungen der „massiven Spaltung“ zwischen Win32 und UWP – wie Kevin Gallo es heute bezeichnet – rückgängig zu machen. Dafür sind zunehmend „Modern Desktop“-Elemente auch für Win32-Apps verfügbar. Im Mai kündigte Gallo in einem Blogeintrag an, Microsoft werde weiter daran arbeiten, viele Teile der Universal Windows Platform zu entkoppeln, damit Win32-Entwickler diese zunehmend einsetzen können wie etwa WinUI, MSIX und Windows Terminal.

„Wenn wir damit fertig sind, wird alles nur noch ‚Windows-Apps‘ heißen“, so der Microsoft-Manager jetzt im Gespräch mit ZDNet.com. „Wir sind noch nicht ganz dort.“ Es gehe letztlich darum, „jedes Plattform-Feature für jeden Entwickler verfügbar“ zu machen.

Microsofts Ziel ist demnach, alle Features für alle Windows-Frameworks verfügbar zu machen. Die Parole von oben scheint jedoch zu sein, keinesweg von einer Aufgabe oder Herabstufung eines Frameworks zu sprechen. Stattdessen sollen Win32, UWP und Windows Presentation Foundation laut Gallo „alle zum vollen Status angehoben“ werden.

Beobachtern fiel kürzlich zudem auf, dass Microsoft seine Office-Apps nicht mehr im Microsoft Store einstellt. Aber auch der Store soll keineswegs aufgegeben werden, versicherte der Microsoft-Manager: „Der Store ist kommerziell. Es ist ein weiterer Vertriebskanal.“ Aber dieser solle nicht der einzige Weg für Windows-Nutzer sein, um an Apps zu kommen.

„Sie können Apps auf unterschiedliche Weise vertrauen“, sagte Gallo weiter. „Sie müssen nicht im Store sein. Die Leute wollen im Prinzip nur wissen, ob Microsoft eine App als gut betrachtet.“ Daraus abzuleiten ist vermutlich ein geplantes Modell Microsoft-zertifizierter Apps, die Anwendungsentwickler dann aber auf dem von ihnen bevorzugten Weg vertreiben können – ob über den Microsoft Store, das Web oder andere Methoden ihrer Wahl.

ZDNet.de Redaktion

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