Analysten der US-Großbank J.P. Morgan schließen nicht aus, dass der Handelsstreit mit China zu einer deutlichen Preiserhöhung für iPhones führen wird. Sie haben einem Bericht von CNBC zufolge ausgerechnet, dass der zu erwartende Einfuhrzoll von 25 Prozent den Preis für ein Apple-Smartphone möglicherweise um 14 Prozent nach oben schnellen lässt. Die Berechnung basiert jedoch auf der Annahme, dass Apple und auch alle Beteiligten in der Lieferkette die zusätzlichen Kosten an Verbraucher weitergeben und nicht ganz oder teilweise mit ihren Margen verrechnen.
CNBC weist aber darauf hin, dass die Entscheidung über die neuen Zölle noch nicht getroffen wurde. Das für die Umsetzung zuständige Office of the US-Trade Representative soll jedoch schon am Montag das offizielle Genehmigungsverfahren eingeleitet haben. Damit könnten die neuen Zölle bereits am 24. Juni eingeführt werden.
Die Bank of America kalkulierte zudem, was die von US-Präsident Donald Trump geforderte Verlagerung der Produktion von China in die Vereinigten Staaten kosten würde. „Wir schätzen, dass die zusätzlichen Kosten für die Herstellung von iPhones in den USA 15 bis 25 Prozent betragen könnten und, wenn sie an die Verbraucher weitergegeben werden, aus unserer Sicht zu einer Zerstörung der Nachfrage führen könnten“, zitiert CNBC die Bank of America.
J.P. Morgan hält es jedoch für wahrscheinlich, dass Apple die Mehrausgaben für die Zölle selbst trägt und einen Gewinnrückgang in Kauf nimmt, um eine Preiserhöhung zu verhindern. Die Gewinnmarge der iPhone-Sparte soll als Folge um 4 Prozent zurückgehen.
Die Aussichten auf geringe Gewinne soll indes Apples Aktienkurs belasten. Die Auseinandersetzungen um ein neues Handelsabkommen mit China soll seit Anfang des Monats Apple einen Kursverlust von mehr als 11 Prozent eingebracht haben. Tatsächlich notierte die Aktie am 1. Mai zwischenzeitlich bei bis zu 215 Dollar. Den gestrigen Handelstag beendete sie mit einem Kurs von 185,72 Dollar.
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