Hewlett Packard Enterprise (HPE) hat Ende vergangener Woche die Übernahme des US-Supercomputerherstellers Cray angekündigt. Der Kaufpreis beträgt 35 Dollar je Aktie in bar, was die Transaktion mit rund 1,3 Milliarden Dollar bewertet. Im Mittelpunkt des Interesses steht Crays Technologie für High Performance Computing (HPC). Sie will HPE künftig als HPC-as-a-Service-Plattform anbieten. Außerdem wollen beide Unternehmen ihre Expertise in den Bereichen künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen kombinieren, um neue Services für HPE GreenLake bereitzustellen.
Cray zählt zu den führenden Anbietern im Bereich Supercomputing. Produkte des Unternehmens treiben drei der zehn leistungsfähigsten Supercomputer weltweit an. Zusammen mit dem Oak Ridge National Laboratory, dass zum US-Energieministerium gehört, entwickelt Cray derzeit einen Exascale-Supercomputer im Wert von mehr als 600 Millionen Dollar. 2021 soll zudem ein Aurora genanntes System seine Arbeit aufnehmen, das in Zusammenarbeit mit dem Argonne National Laboratory in Chicago entsteht und 500 Millionen Dollar kostet.
HPE geht zudem davon aus, dass der Zusammenschluss mit Cray dem Unternehmen neue Kunden in den Bereichen Regierung und Bildung verschafft. Außerdem soll der Verkauf der eigenen Supercomputing-Produkte angekurbelt werden. Als weiteren Vorteil nannte HPE den Zugang zu neuen, in den USA fertigenden Lieferanten.
HPEs letzte große Akquisition war der Kauf des Flash-Storage-Anbieters Nimble Storage für eine Milliarden Dollar im Jahr 2017. Die Cray-Übernahme will das Unternehmen vorbehaltlich der Zustimmung durch Regulierungsbehörden im ersten Quartal des Geschäftsjahrs 2020 abschließen. Einmalige Kosten für die Integration von Cray sollen durch den freien Cash Flow für das Geschäftsjahr 2020 aufgefangen werden, den HPE weiterhin auf 1,9 bis 2,1 Milliarden Dollar schätzt.
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