Ein Sicherheitsforscher, der sich selbst SandboxEscaper nennt, hat auf GitHub Code für einen Exploit veröffentlicht, der eine Zero-Day-Lücke in Windows 10 ausnutzt. Die Schwachstelle soll eine nicht autorisierte Ausweitung von Nutzerrechten ermöglichen, was einem Angreifer unter Umständen erlaubt, die vollständige Kontrolle über ein System zu übernehmen. Der Fehler selbst soll im Prozess der Windows-Aufgabenplanung stecken.
Getestet und bestätigt wurde die Schwachstelle bisher nur unter Windows 10 32-Bit. Laut Informationen von ZDNet USA soll die Zero-Day-Lücke alle Versionen von Windows betreffen – inklusive Windows XP und Server 2003. Der Exploit muss aber möglicherweise an andere OS-Version angepasst werden. Auf Twitter ist zudem ein Video verfügbar, dass zeigt, wie sich die Anfälligkeit ausnutzen lässt.
SandboxEscaper ist dafür bekannt, Schwachstellen in Windows zu veröffentlichen, ohne Microsoft vorab zu informieren. Üblicherweise arbeiten Sicherheitsforscher mit den Herstellern der Produkte zusammen und geben Details zu Sicherheitslücken erst nach Veröffentlichung eines Patches preis, um eine Gefährdung von Nutzern zu verhindern. Erst nach Ablauf einer „angemessenen“ Frist, meist sind es 90 Tage, gehen einige Forscher und Sicherheitsanbieter an die Öffentlichkeit, ohne auf einen Fix des Herstellers zu warten.
2018 überraschte SandboxEscaper Microsoft mit insgesamt vier Zero-Day-Lücken, die allesamt eine Ausweitung von Nutzerrechten ermöglichten. Der Softwarekonzern beseitigte die Schwachstellen meist innerhalb von ein bis zwei Monaten. Außerdem wurde nur eine der vier Anfälligkeiten später auch für eine Malware-Kampagne eingesetzt.
Microsoft hat sich bisher noch nicht zu der jüngsten „Entdeckung“ des Forschers geäußert. Der nächste reguläre Patchday für Windows findet am 11. Juni statt.
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