Unternehmen verlagern immer mehr ihrer Workloads in die Cloud und nutzen nicht mehr nur eine Cloud-Umgebung. Rund 71 Prozent der von IDC 2018 befragten Anwender verwendeten irgendeine Form der Multicloud, nur die übrigen begnügen sich mit einer einzigen Cloud. Als Vorteile der Multicloud-IT nannten die Befragten vor allem eine bessere Anpassung an die einzelnen Usecases und die Verhinderung der ungewollten Bindung an einen Hersteller.
Das Management von Multicloud wird aber wegen des unterschiedlichen Toolings für die einzelnen Umgebungen, uneinheitlicher Sicherheitsmechanismen und Synchronisierungsschwierigkeiten insgesamt als zu aufwändig für die erwarteten Vorteile beurteilt. Oft steigen die Investitionen in Sicherheit, Backup, Recovery und DR gerade in auf hohe Interoperabilität angelegten Cloud-Umgebungen stark an, so jedenfalls die Befragungsergebnisse von IDC.
Das Ende vom Lied: 80 Prozent der Umfrageteilnehmer berichteten, dass ihr Unternehmen bereits in die Public Cloud migrierte Applikationen zurückgeholt hat – meist aus Sicherheitsgründen. insgesamt landen weniger Applikationen in der Public Cloud als in den Frühzeiten der Cloud-Technologie angenommen. IDC benannte als Idealzustand aus Anwendersicht, wenn „nur“ rund ein Viertel der IT aus der Public Cloud käme.
Der ideale Anteil privater Cloud-Umgebungen an der Unternehmens-IT sollte nach dieser Studie bei knapp der Hälfte liegen. Für Infrastrukturen, die nicht zur Cloud umgebaut werden, bleiben dann nur 27 Prozent. Das gilt branchenübergreifend mit relativ geringfügigen Abweichungen für alle Branchen. Die hybride Cloud, verstanden als Multicloud-Umgebungen, zwischen denen eine Applikation nahtlos und einfach verschoben werden kann, ist daher die wichtigste Zukunftsinfrastruktur. Hersteller sollten sich an diese Erwartungen anpassen.
Der Hyperkonvergenz-Spezialist Nutanix scheint das verstanden zu haben. Bei seiner Jahrestagung 2019 Nutanix Next in Anaheim, Kalifornien, präsentierte das Unternehmen seinen rund 6500 Kunden und Partnern eine ganze Reihe neuer Lösungen und Services, die auf diese strategische Gegebenheit zugeschnitten sind.
So hat sich seit der Einführung der VDI-Lösung Nutanix Xi Frame herausgestellt, dass Kunden sie zwar als Basis für Dektop as a Service (DaaS) schätzen. Viele von ihnen wollen aber die Applikationen zumindest auch aus einer Private Cloud bereitstellen. Nun hat Nutanix dieses Kundenanliegen umgesetzt: In Xi Frame einbezogene Applikationen können von den Anwendern nicht mehr nur aus den Public Clouds von AWS und MS Azure heruntergeladen werden, sondern auch von privaten Cloud-Umgebungen auf Basis des Nutanix Acropolis Hypervisor (AHV). Die Services zur App-Bereitstellung sind dabei vollständig in die Nutanix Enterprise Cloud-Plattform integriert.
Linux- oder Windows-Applikationen, die im Rahmen eines DaaS über eine AHV-Private- und Public Cloud bereitgestellt werden, lassen sich einheitlich verwalten und kontrollieren, egal, wo sie liegen. Das gilt auch für das Zugriffsmanagement, das für beide Bereiche gleichermaßen gilt. Anwender können auf die Apps und damit verbundene gespeicherte Dateien über jeden Browser zugreifen. Dabei werden auch Applikationen unterstützt, die einen grafischen Prozessor benötigen, um optimal zu funktionieren.
Auch der Cloud-DR-Service Xi Leap wird erweitert. Mit Cloud-DR lassen sich unternehmenswichtige Anwendungen schnell wieder in Gang setzen, wenn sie durch desaströse Ereignisse ausfallen. Dafür ist keine komplette Spiegel-Infrastruktur nötig, üblicherweise eine sehr kostspielige Investition. Xi Leap wird nativ in die Enterprise-Betriebsumgebung von Nutanix integriert. Die beiden Komponenten – On-Premise und die Public Cloud – verwaltet der Administrator gemeinsam und zentral über eine einheitliche Oberfläche.
Neu ist, dass auch eine Disaster Recovery für Enterprise-Workloads möglich ist, die zwar auf privaten Clouds von Nutanix laufen, aber von VMware ESXi ausgeführt werden. Zudem vergrößert sich die geografische Verfügbarkeit: Während der Service bisher nur in den USA und in Großbritannien genutzt werden konnte, kommt er voraussichtlich im dritten Quartal 2019 nach Deutschland, Japan und Italien. In Italien kooperiert Nutanix dafür mit einem Tochterunternehmen von Telekom Italia, Sprinkle.
Damit Clouds immer den gesetzlichen oder vom Unternehmen festgelegten Regeln entsprechen, bietet Nutanix die Governance-Lösung Xi Beam als SaaS (Software as a Service) an. Der Dienst erhält nun zusätzlich ein Sicherheits- und Compliance-Modul. Es kann in Echtzeit feststellen, ob eine Cloud-Umgebung, auf die zum Beispiel eine Workload verlagert werden soll, Sicherheitslücken hat. Falls ja, macht das Modul Vorschläge, wie sie zu schließen sind.
Diese Funktionen sind in einer Multicloud-Welt besonders wichtig, weil Unternehmen unabhängig von der genutzten Infrastruktur zumindest eine Mitverantwortung für die Sicherheit der von ihnen genutzten und bereitgestellten Applikationen und Daten tragen. Sie nach bestem Wissen und Gewissen zu gewährleisten, soll das Modul erheblich erleichtern.
Doch nicht immer ist die hybride Cloud die beste Lösung. Gerade beim Backup profitieren Kunden davon, wenn die Sekundärstorage möglichst eng mit dem Primärsystem integriert ist. Das ist heute in der Regel weder bei Vor-Ort- noch bei Cloud-Lösungen der Fall. Bei Backup in die Cloud entstehen zudem häufig Probleme, sobald die Daten wieder zurück zum Kunden müssen, weil sie auf dem Primärsystem verloren gegangen sind.
Mit Nutanix Mine bietet der Hyperkonvergenz-Spezialist eine Lösung an, die es ermöglicht, auf Basis von Nutanix- Hardware oder für Nutanix zertifizierten Hardwareprodukten einen vollständig in die Betriebsumgebung der primären Nutanix-Installation integrierten Backup-Standort aufzubauen. Das verringert Implementierungs-, Integrations-, Management- und Skalierungsaufwand beträchtlich.
Dabei müssen die Kunden der meisten verbreiteten Backup-Lösungen sich nicht umgewöhnen: Weil Nutanix Mine vollständig mit Commvault, Veritas, Unitrends, Veeam und Hycu inrtegriert ist, läuft bei der Handhabung alles wie gehabt. Für Hyco und Veeam wird es in der zweiten Jahreshälfte bereits spezielle vorintegrierte Lösungen zu kaufen geben, für die übrigen Backupsoftwares später.
Nutanix Mine with Veeam wird von Nutanix selbst inklusive einer Standardmenge an Veeam-Lizenzen vertrieben. Die Lösung hat ein neues Dashboard, das gleichzeitig wichtige Statusinformationen für Veeam und die Nutanix-Umgebung anzeigt.
Voraussichtlich im dritten Quartal 2019 soll die Integrationslösung mit Hycu auf den Markt kommen. Hier wird Mine mit einer speziellen Version von Hycu kombiniert, die darauf zugeschnitten ist, mit den Nutanix-Mine-Konfigurationen zu arbeiten.
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