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Chrome 75 schließt 42 Sicherheitslücken und integriert Lesemodus

Google hat seinen Browser Chrome auf Version 75.0.3770.80 (Android: 75.0.3770.67) aktualisiert. Mit dem Update schließt das Unternehmen 42 Sicherheitslücken, von denen jedoch keine mit kritisch eingestuft ist.

Als neues Feature bietet Chrome 75 einen Lesemodus, der den Text von Webseiten ohne Werbeanzeigen besonders lesefreundlich anzeigt. Allerdings muss die Funktion in der Desktop-Version von Chrome unter chrome://flags/#enable-reader-mode eingeschaltet werden.

Nach einem Neustart von Chrome findet sich in der Menüleiste ein neuer Eintrag mit der Bezeichnung „Seite konvertieren“. Wird die Option aktiviert, extrahiert Chrome den Text der Webseite und stellt ihn lesefreundlich ohne Anzeigen und anderen Website-Elementen dar.

Chrome für Android bietet ebenfalls eine lesefreundliche Darstellung von Texten. Dazu muss man unter chrome://flags die Option „Reader Mode Triggering“ auf Always stellen. Anschließend erscheint dann beim Besuch einer Webseite der Hinweis „Vereinfachte Ansicht anzeigen“. Nach einem Klick auf diesen wird die Webseite lesefreundlich dargestellt.

Versteckt sind ebenfalls die Funktionen für ein schnelleres Laden von Webseiten. Hierfür stehen unter chrome://flags die Optionen „Enable lazy image loading“ und „Enable lazy frame loading“. Diese sorgen dafür, dass entsprechende Elemente wie Bilder und Vidoes erst dann geladen werden, wenn der Nutzer in die Nähe der Position scrollt, wo diese eingebunden sind. Vorherige Inhalte sollen dadurch für den Nutzer schneller erscheinen.

Die Implementierung einer lesefreundlichen Ansicht von Webseiten ist Google bei Chrome noch nicht gut gelungen. Andere Browser wie Safari, Firefox und Samsung Internet bieten eine wesentlich nutzerfreundlichere Integration dieses Features. Ein Grund für die wenig nutzerfreundliche Integration des Lesemodus in Chrome könnte daran liegen, dass Google hauptsächlich Einnahmen aus dem Geschäft mit Werbung erzielt und diese bei der Darstellung von Webseiten im Lesemodus nicht angezeigt wird. Wer zudem auf Datenschutz besonderen Wert legt, ist mit den Alternativen Firefox und Samsung Internet besser bedient, weil diese vor Tracking und Werbung besser schützen.

Zusätzlichen Schutz vor Tracking bieten für den mobilen Bereich außerdem die beiden Apps Blokada für Android und DNSCloak für iOS. Unter Android 9 lässt sich zudem ein DNS-Server aktivieren, der standardmäßig sämtliche Werbe-Server und Tracking-Cookies blockiert. Diese Techniken schützen systemweit vor Tracking und nicht nur im Browser.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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