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Huawei dementiert Einbruch der Smartphone-Verkäufe in Deutschland

Huawei hat auf einen Bericht von WinFuture reagiert, wonach die Verkaufszahlen für Smartphones in Deutschland dramatisch eingebrochen sein sollen. Eine Sprecherin des Unternehmens twitterte laut Giga.de: „Die Zahlen stimmen nicht“ – öffentlich ist der Tweet allerdings nicht verfügbar.

WinFuture will von einer nicht näher genannten Quelle bisher unveröffentlichte Zahlen einer Analyse der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) erhalten haben. Demnach lag Huaweis Anteil am deutschen Smartphonemarkt Ende Mai bei nur noch sechs Prozent. In der ersten Maiwoche soll die GfK noch einen Anteil von 26 Prozent ermittelt haben.

Weitere Zahlen nennt der Bericht für die Elektronikketten MediaMarkt und Saturn. Bei ihnen soll die Nachfrage nach den Smartphones von Huawei um jeweils 50 Prozent eingebrochen sein. Auch die Absatzzahlen der Tochter Honor seien rückläufig. Hier soll das Minus bei 40 Prozent liegen. Außerdem soll das Geschäft mit Firmenkunden, die von Netzbetreibern und anderen Anbietern Pakete aus Hardware, Diensten und Mobilfunktarifen kaufen, fast vollständig zum Erliegen gekommen sein.

Der Einbruch der Verkäufe sind die Folge der US-Sanktionen gegen Huawei. US-Unternehmen dürfen demnach bestimmte Technologien nicht mehr an das chinesische Unternehmen verkaufen. Daraufhin kündigte Google an, keine neuen Huawei-Produkte für Android zu zertifizieren. Vorhandene Geräte sollen jedoch weiterhin mit Updates versorgt werden. Anscheinend befürchten Verbraucher und Firmenkunden jedoch Nachteile beim Kauf von Huawei-Smartphone durch das US-Embargo.

Beim wichtigen Geschäft mit Mobilfunkanlagen rechnet Huawei indes weiterhin mit Aufträgen aus Deutschland. Im Interview mit der Rheinischen Post sagte David Wang, stellvertretender Chef von Huawei Deutschland, sein Unternehmen liefere „aktuell Netzwerkelemente für den Ausbau der LTE-Netze von Deutsche Telekom, Vodafone Deutschland und von Telefónica Deutschland“. Huawei rechne auch bei Aufbau von 5G-Netzen mit einer engen Zusammenarbeit mit den drei Unternehmen.

Ohne Zahlen zu nennen, räumte Wang außerdem ein, dass sich die Smartphones seines Unternehmens derzeit tatsächlich schlechter verkaufen als vor dem Embargo. Leider sei die Versorgung mit Android-Updates durch Google derzeit nicht gesichert. „Aktuell stockt der Verkauf logischerweise etwas. Aber wir würden gerne Android als Betriebssystem nutzen, um einem globalen Standard zu folgen.“ Alternativ wäre Huawei jedoch kurzfristig in der Lage, auf ein eigenes Betriebssystem umzusteigen.

Die Sanktionen der US-Regierung wirken sich auch auf Huaweis PC-Geschäft aus. Bereits in der vergangenen Woche hatte der taiwanische Branchendienst Digitimes gemeldet, Huawei stelle den Verkauf und die Entwicklung von Notebooks ein. The Information will nun außerdem erfahren haben, dass die für diese Woche geplante Vorstellung eines neuen Notebooks auf unbestimmte Zeit verschoben wurde.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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