Die Bundesnetzagentur hat das Ende der Versteigerung der 5G-Mobilfunkfrequenzen bekannt gegeben. Nach 52 Tagen und 497 Auktionsrunden beläuft sich der Gesamterlös auf rund 6,55 Milliarden Euro. Mit Drillisch, Telefónica, Deutsche Telekom und Vodafone waren zudem vier Bieter erfolgreich.
Die Versteigerung umfasste Frequenzen im 2- und 3,6-GHz-Band. Insgesamt wurde ein Spektrum von 420 MHz verkauft. Das größte Stück des Kuchens sicherte sich die Deutsche Telekom mit 2 mal 20 MHz im 2-GHz-Band und 90 MHz im 3,6-GHz-Band. Dafür zahlte sie 2,174 Milliarden Euro.
Dasselbe Spektrum ersteigerte auch Vodafone, jedoch für lediglich 1,879 Milliarden Euro. Telefónica erwarb indes nur 2 mal 10 MHz im 2-GHz-Band sowie 70 MHz im 3,6-GHz-Band. Dafür gab das Unternehmen 1,424 Milliarden Euro aus. Neueinsteiger Drillisch investierte rund 1,07 Milliarden Dollar in 2 mal 10 MHz im 2-GHz-Band und 50 MHz im 3,6-GHz-Band.
Die Auktion war erforderlich, weil laut Bundesnetzagentur die Unternehmen mehr Frequenzen kaufen wollten als zur Verfügung standen. Die Einnahmen von 6,5 Milliarden Euro spiegelten somit den Wert der Frequenzen wieder.
Die erfolgreichen Bieter bewerteten den Ausgang der Versteigerung indes weniger positiv. „Der Netzausbau in Deutschland hat einen deutlichen Dämpfer erhalten. Das Ergebnis hätte wesentlich günstiger ausfallen können. Auch diesmal ist das Spektrum in Deutschland viel teurer als in anderen Ländern. Das Geld fehlt den Netzbetreibern jetzt für den Netzausbau. Mit dem Auktionserlös hätte man ca. 50.000 neue Mobilfunk-Standorte bauen und viele weiße Flecken schließen können“, sagte Dirk Wössner, Vorstand der Telekom Deutschland.
Drillisch hatte bereits im November die Vergabebedingungen kritisiert. „Wir hätten uns ein stärkeres Bekenntnis zu mehr Wettbewerb gewünscht. Als Neueinsteiger würden wir direkt in ein leistungsfähiges 5GNetz investieren – anders als das bestehende Oligopol der Netzbetreiber, die ihre vorhandenen Antennenstandorte schrittweise aufrüsten werden.“
Anleger reagierten positiv auf den Markteintritt von Drillisch, das bisher als reiner Wiederverkäufer agierte. Im nachbörslichen Handel legte die Aktie des Unternehmens um rund 9 Prozent zu. Der Aktionär weist jedoch darauf hin, dass mit Hinblick auf die zu erwartenden hohen Kosten für den Aufbau eines eigenen Mobilfunknetzes der Kurs der Drillisch-Aktie in den vergangenen Monaten deutlich nachgegeben hatte.
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