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Apple will offenbar Teile der Produktion aus China abziehen

Würden Strafzölle auch Apple treffen, wenn das Unternehmen weiterhin in China für den US-Markt fertigt? Für dieses Szenario gibt es offenbar Vorbereitungen, die eine Teilverlagerung der iPhone-Produktion aus China heraus in ein anderes Land beinhalten, berichtet die Wirtschaftszeitung Nikkei Asian Review, die sich auf mehrere Quellen aus dem Umfeld von Apple beruft.

Sollte der Handelsstreit auch Apple treffen, will das Unternehmen nicht unvorbereitet sein und wenigstens einen Teil der Produktion vor einer hohen Zollbelastung retten, was die Verkaufspreise deutlich erhöhen oder Apples Gewinne deutlich schmälern könnte. Dem Bericht nach sollen Apples wichtigste Lieferanten und Auftragsfertiger wie Foxconn, Pegatron, Wistron und der MacBook-Hersteller Quanta sowie Compal (iPad), Inventec (AirPods) sowie Luxshare-ICT und Goertek gebeten worden sein, Produktionsoptionen außerhalb Chinas zu eruieren.

Wohin diese Unternehmen ihre Produktion verlagern könnten, ist keineswegs ausgemacht. Der Bericht zählt neben Mexiko auch Malaysia, Indonesien und Vietnam auf. Die USA selbst scheinen jedoch nicht als Produktionsstandort gehandelt zu werden, auch wenn US-Präsident Trump das sicherlich am liebsten hätte. Selbst wenn der Handelsstreit beendet würde, wolle Apple die Abhängigkeit von China beenden, heißt es beim Nikkei Asian Review. Die Probleme für Apple könnten sonst eher noch zunehmen. Ein Grund sei die niedrige Geburtenrate in China, steigende Lohnkosten und das allgemeine Risiko einer Zentralisierung auf ein einziges Land.

Apples wichtigster Auftragsfertiger Foxconn hatte vor Kurzem bereits verlauten lassen, dass auch außerhalb Chinas genügend Fabrikkapazitäten vorhanden seien, um den US-Bedarf für das iPhone vollständig abzudecken. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zweifeln Experten jedoch an, dass eine solche Verlagerung schnell vonstattengehen könnte und rechnen eher mit zwei bis drei Jahren, bis es soweit ist. Insofern könnte Apple mit solchen Überlegungen schlicht hoch pokern, um die US-Regierung davon zu überzeugen, dass sämtliche Zollerhöhungen nicht dazu führen werden, die Produktion in die USA zu verlagern. Apple äußerte sich zu den Berichten nicht.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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