BSI zertifiziert Snapdragon 855

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hat das in in das Qualcomm-SoC Snapdragon 855 integrierte Sicherheitselement SPU230 zertifiziert Die Zertifizierung erfolgte nach dem internationalen Standard Common Criteria (ISO/IEC 15408) in einer Evaluierungsstufe, die Widerstandsfähigkeit gegen Angreifer mit hohem Angriffspotential bestätigt. Dank internationaler Vereinbarungen wird das BSI-Zertifikat weltweit anerkannt.

Laut BSI wurde damit erstmals ein in einen Breitbandprozessor für mobile Endgeräte wie Smartphones integriertes Sicherheitselement nach Common Criteria zertifiziert. Mobilen Plattformen stehe damit ein Sicherheitsanker mit einem Sicherheitsniveau zur Verfügung, das mit dem einer Smartcard vergleichbar ist.

„Smartphones und Tablets werden heute für eine Vielzahl von Anwendungen genutzt, bei denen hohe Sicherheitsanforderungen gelten, beispielsweise im Zahlungsverkehr, zur Speicherung von Passwörtern, Schlüsseln und sensiblen Daten wie Gesundheitsdaten oder zur 2-Faktor-Authentisierung“, lässt sich BSI-Präsident Arne Schönbohm zitieren. Bei der Absicherung dieser Geräte gehe der Trend zu einer immer höheren Integration der Bauteile. „Als zentrale Zertifizierungsstelle in Deutschland konnten wir mit der Zertifizierung dieses Systems-on-a-Chip zeigen, dass die Common Criteria auch für komplexe Produkte das Kriterienwerk der Wahl sind.“

Der Zertifizierungsbericht beschreibt die Hardware als System-on-Chip (SoC) mit Gehäuse. In diesem wurde ein Secure Element (Secure Processing Unit, SPU) als Hardmakro integriert. Dabei bilden Firmware und Software das Betriebssystem der SPU, und die Software-API stellt den SPU-Applikationen kryptographische Services zur Verfügung. Damit lasse sich die evaluierte Hardware für verschiedene Anwendungen mit hohen Sicherheitsanforderungen verwenden

Als weitere Einsatzszenarios der Secure Processing Unit führt Qualcomm Android Strongbox Keymaster und das Android-Subsystem Gatekeeper an. Auf dem MWC Shanghai wurde außerdem die Nutzung für eine integrierte SIM (iSIM) demonstriert. In Zukunft sollen auch Trusted Platform Module (TPM), elektronische ID und Krypto-Wallets möglich sein, ohne auf einen separaten Sicherheitschip zurückgreifen zu müssen.

ZDNet.de Redaktion

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