Google startet Portal für Fuchsia-Entwickler

Google hat mit Fuchsia.dev ohne große Ankündigung eine offizielle Website für Softwareentwickler freigeschaltet, die sich in das neue Open-Source-Betriebssystem Fuchsia einarbeiten wollen. Kurz zugänglich gewesen war das Portal zwar schon nach der Entwicklerkonferenz Google I/O, hatte damals aber noch kaum Inhalte geboten.

Jetzt stellt das Entwicklerportal praktisch alles an derzeit verfügbaren Dokumentationen zu Fuchsia übersichtlich bereit, auch wenn es einfach gestaltet ist und auf den ersten Blick unscheinbar wirkt. Die umfangreiche Dokumentation liefert auch neue Informationen – und vor allem macht nun eine Suchfunktion den gesamten Inhalt mühelos zugänglich.

Der Start des offiziellen Portals wirft Schatten voraus und lässt erwarten, dass der Suchkonzern bald mehr über seine Pläne mit Fuchsia verrät, über die bereits viel spekuliert wurde. 9to5Google erinnert außerdem an einen kürzlichen Workaround, um Fuchsia in den offiziellen Android Studio Emulator zu bringen. Das könnten Anzeichen dafür sein, dass „wir in den kommenden Monaten erleben, wie das OS bei den App-Entwicklern ankommt.“

Offiziell stuft Google Fuchsia als „eines von vielen experimentellen Open-Source-Projekten“ ein. Vermutet wurde jedoch schon lange, dass Fuchsia künftig Android und Chrome OS ersetzen soll, möglicherweise schon innerhalb der kommenden fünf Jahre. Anfang des Jahres wurde berichtet, dass Fuchsia OS offenbar in der Lage ist, Android-Apps auszuführen. Das legte ein Update für das Android Open Source Project (AOSP) nahe. Demnach wird Fuchsia eine spezielle Version der Android Runtime (ART) verwenden, die die Kompatibilität zu vorhandenen Android-Apps herstellen soll.

Bislang wurde nicht übermäßig viel über Fuchsia bekannt. Google betonte vor allem, dass es im Gegensatz zu Android und Chrome OS kein Linux-Betriebssystem ist. Stattdessen basiert es auf dem von Google entwickelten Microkernel namens Zircon. Inzwischen sollen über 100 Mitarbeiter an Fuchsia arbeiten.

Das neue Betriebssystem, an dem das Unternehmen mindestens seit 2016 arbeitet, soll demnach künftig auf Pixel-Smartphones und intelligenten Lautsprechern von Google sowie Geräten von Drittanbietern laufen, die derzeit alle Android nutzen – sowie auf den Geräten, die Google aktuell mit Chrome OS versorgt. Ziel sei es, Fuchsia in den kommenden zwei bis drei Jahren in per Sprache gesteuerte Assistenzsysteme wie Lautsprecher zu integrieren. Als Betriebssystem für größere Geräte soll Fusia OS zwei Jahre später dienen – und zugleich in der Lage sein, Android als Smartphone-Betriebssystem abzulösen.

ZDNet.de Redaktion

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