Chipsparte lässt Samsungs Gewinn um 56 Prozent einbrechen

Samsung hat auch das zweite Quartal 2019 mit einem deutlichen Gewinnrückgang abgeschlossen. Der vorläufigen Bilanz zufolge rechnet Samsung mit einem operativen Profit von rund 6,5 Billionen Won (4,92 Milliarden Euro). Das würde einem Rückgang von rund 8,4 Billionen Won oder 56 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum entsprechen. Eine schwache Nachfrage sowie sinkende Preise sollen vor allem das Ergebnis der Chipsparte belasten.

Die Monate April bis Juni 2018 hatten der Halbleitersparte einen Rekordüberschuss von 11,61 Billionen Won geliefert. Seitdem sind laut DRAMeXchange jedoch die Preise für DRAM- und NAND-Flash-Speicherchips deutlich gefallen. Allein zwischen September 2018 und Juni 2019 kollabierte der Preis von 8GByte großen DDR4-Speicherbausteinen von mehr als 8 Dollar auf rund 3 Dollar.

Von der Agentur Reuters befragte Analysten gehen zudem davon aus, dass sich auch der Handelsstreit zwischen den USA und China und vor allem das Embargo gegen Huawei in Samsungs Bilanz niederschlägt. Schwache Smartphoneverkäufe für Huawei bedeuten auch, dass Samsung weniger Speicherchips an Huawei liefert. „Wenn es nicht viele Firmen gibt, die anstatt von Huawei Chips kaufen können, dann muss Samsung die Preise senken, um sie zu verkaufen“, unterstellt der Analyst Jay Kim von Sangsangin Investment & Securities.

Samsungs Mobilsparte sollte indes von der Schwäche des Konkurrenten profitieren. Huawei rechnete zuletzt nach eigenen Angaben mit einem Einbruch der internationalen Smartphoneverkäufe von 40 Prozent. Allerdings ist bei Samsung die Halbleitersparte in erster Linie für die Gewinne verantwortlich – sie sollte auch im zweiten Quartal 2019 den Löwenanteil des Überschusses erwirtschaftet haben.

Samsungs Schätzung für das zweite Quartal beinhaltet darüber hinaus ein Umsatzminus von rund 10 Prozent. Die Einnahmen sollen sich auf 52,39 Billionen Won verschlechtern (39,68 Milliarden Euro). Vor einem Jahr wies die Bilanz noch einen Umsatz von 58,48 Billionen Won aus. Auch hier ist davon auszugehen, dass mögliche Zuwächse im Smartphonebereich die Verluste der Halbleitersparte nicht ausgleichen konnten.

Die vollständige Bilanz wird Samsung erst gegen Ende Juli vorlegen. Sie wird dann auch die Zahlen der einzelnen Geschäftsbereiche enthalten. Schon Anfang der Woche veröffentlichte Counterpoint Research jedoch eine Schätzung zu den Verkäufen der Galaxy-S10-Serie. Galaxy S10e, S10 und S10+ sollen sich in den ersten drei Monaten nach ihrem Verkaufsstart rund 16 Millionen Mal verkauft haben, was einem Plus von 12 Prozent entsprechen soll. 6,7 Millionen Einheiten entfielen demnach auf das Galaxy S10+, 5,1 Millionen Einheiten auf das Galaxy S10 und 3,5 Millionen auf das Einstiegsmodell S10e.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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