Bisher bildeten hyperkonvergente Lösungen meist in sich geschlossene Inseln, die neben die übrige Infrastruktur gestellt wurden. Bereits existierende Server- und Storagehardware ließ sich eher nicht oder jedenfalls nicht so einfach an die HCI-Systeme anbinden. Zudem gestatten konventionelle HCI kaum eine unabhängige Skalierung von Compute und Storage.
Letzteres kann schnell zu Disparitäten führen, etwa, wenn der Speicherbedarf einer Applikation besonders schnell wächst oder wenn anspruchsvolle Kalkulationen mehr Rechenpower im Verhältnis zur Storage brauchen. Dann ist am Ende entweder zu viel Storage oder zu viel Compute vorhanden, weil es die Knoten nur in vorgegebenen Konfigurationen gibt. „Unsere Kunden wollen aufgrund der Struktur ihrer Anwendungen und dem rasanten Datenwachstum HCI-Lösungen, bei denen die Komponenten unabhängig voneinander skalieren“, sagt Gerardo Dada, Chief Marketing Officer von Datacore.
Das ist auch der Grund, warum Datacore sein Portfolio, bisher geprägt durch Lösungen für die softwaredefinierte Speicherwelt, nun durch eine eigene Hardware ausweitet. Das Unternehmen hat vor etwas mehr als einem Jahr sein Management erneuert und agiert nach eigenen Angaben nun deutlich kundenorientierter. „Wir waren lange sehr technologiegetrieben“, sagt Stefan von Dreusche, Vice President Sales Central Europe. „Jetzt haben wir unser Ohr sehr viel näher am Markt und können mit neuen, agilen Methoden auch sehr viel schneller Software entwickeln.“
Ergebnis dieser Anstrengungen sind neben der Plattform HCI-Flex, der schon länger am Markt befindlichen Lösung Datacore SDS (Software Defined Storage), nun auch die Strategie Datacore One für alle Storage-Tier von der schnellen Primär- bis zur Cloud-Archivstorage. Alle Tiers werden hier durch Datacores Software-Defined Storage verbunden und lassen sich einheitlich verwalten.
Für den ebenfalls neuen Online-Supportservice Datacore Insight Service (DIS) hat Datacore sein in vielen Jahren gesammeltes Wissen nutzbar gemacht. Es stammt aus der Auswertung der telemetrisch gesammelten Daten vieler Kundenlösungen und kam bisher nur den internen Supportmitarbeitern zugute.
Nun profitieren auch die Datacore-Kunden von dem in DIS gespeicherten Wissen. Für Anwender, die die Hyperkonvergenzlösung HCI-Flex als Aboservice kaufen, gehört der Online-Supportservice zum Lieferumfang. Wer eine Dauerlizenz wählt, kann DIS nur nutzen, wenn zusätzlich zu den jährlich fälligen Supportgebühren von 20 Prozent der Lizenzkosten weitere 10 Prozent berappt werden. Die Lizenzkosten bei Abos und käuflichem Erwerb bestimmen sich ausschließlich nach der genutzten Kapazität und sind mit steigenden Kapazitäten stark degressiv.
DIS analysiert anhand des bereits vorhandenen Wissens jede neu an den Cloud-Service angeschlossene Kundenumgebung individuell und ist zum Beispiel im Stande, bevorstehende Probleme, Kapazitätsengpässe oder Ausfälle proaktiv durch entsprechende Warnungen und Handlungsvorschläge zu verhindern. Mit jedem angeschlossenen Kunden lernt die Lösung weiter dazu. Starten muss die meist hoch automatisierten Reparaturroutinen aber aus Datenschutzgründen auf jeden Fall der Anwender selbst.
Besonders sicherheitsbewusste Kunden können DIS auch als Vor-Ort-Variante offline nutzen, erhalten dann allerdings keine auf Echtzeitanalysen basierenden Abhilferatschläge für Probleme. Ihre Wissensbasis wird aber regelmäßig aktualisiert.
DIS ändert nichts an Datacores vollständig indirektem Vertriebsmodell, vielmehr geht der Hersteller davon aus, dass sich durch das Supporttool für Channelpartner, die kleinere Kunden bedienen, unter Umständen interessante neue Service-Geschäftsfelder auftun. Denn auch wenn DIS Anwendern priorisierte Meldungen und Alarme über eine einfach zu bedienende Web-Schnittstelle liefert und dazu passende Handlungsanweisungen auf Anklicken gleich dahinter darstellt: Nicht jedes kleine Unternehmen wird genug Kapazitäten haben, sich damit auseinanderzusetzen, Channelpartner aber finden alle nötigen Informationen, um ihre Kunden auch ohne riesige Personaldecke schnell und effektiv zu unterstützen.
Die Hyperkonvergenzlösung HCI-Flex ist als 1- oder 2U-Knoten von Datacore erhältlich. Es gibt aber auch eine reine Softwarevariante zur Installation auf vielen x86-Servern. Welche Lösung auch gewählt wird: Enthalten ist immer die komplette SDS-Software Storage Services mit Funktionen wie Kompression, Deduplizierung, Continuous Data Protection, Verschlüsselung (mit AES-256) und anderen Services. Datenmigrationen sind unter dem Schirm der SDS-Lösung von jeder angeschlossenen Storage auf jede andere möglich. Dazu kommt der Parallelisierungsalgorithmus Max parallel, der die Multithreading-Fähigkeiten der Prozessorhardware ausnutzt, was Zugriffe und Verarbeitung von Daten beschleunigt.
Von der Hardware gibt es eine kleine, eine mittlere und eine große Variante, die sich in der Leistungsfähigkeit des Prozessors, der Memory- und Speicherausstattung, der Zahl der darauf platzierbaren virtuellen Maschinen und den Netzwerkanbindungen unterscheiden. Für die Installation in Hyper-V- und vSphere-Umgebungen liefert Datacore einen Assistenten (DIMH/Dim-V) mit, der den Prozess weitgehend vereinfacht. Alle Appliances schaffen aber dank Parallelisierung ein Verhältnis von 8:1 zwischen virtuellen Maschinen und Cores.
Zudem gibt es drei verschiedene Lizenztypen: Die Basislizenz ES (auch sie mit vollem Softwareumfang), die ST-Lizenz für iSCSI-Umgebungen und die LS-Lizenz für Umgebungen mit viel (Cloud-)Sekundärstorage. Derzeit ist der LS-Service in Azure vorinstalliert, möglich ist aber auch, AWS, Google oder lokale Provider zu nutzen. Die Datenübertragung erfolgt mit asynchroner Replikation.
Datacore sieht das große Plus seiner Lösung in den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten: Schon aus zwei HCI-Flex-Knoten lässt sich dank CDP eine hochverfügbare Lösung stricken, bei der Anwender zudem definieren können, welcher Knoten mitschreibt, wenn die Glasfaserverbindung zwischen ihnen ausfällt, das LAN aber noch funktioniert. Das verhindert die sonst in diesem Fall sich entwickelnden Inkongruenzen.
Weiter lässt sich Datacores HCI-Flex dazu verwenden, bereits vorhandene Storage oder Server in eine HCI-Infrastruktur einzubinden, beispielsweise, um ältere Storage als Datenarchiv oder Backup-Standort zu nutzen. Bis zu 64 externe Knoten (externe Storage oder Server) können an einen HCI-Flex-Knoten angebunden werden. Wird HCI-Flex von Datacore oder einem Partner auf einer Cloud-Infrastruktur implementiert und mit Storage ausgerüstet, gilt diese Storage als zu HCI-Flex und dem darauf bezogenen Service gehörend. So lassen sich Daten aus der Cloud zurückholen, ohne die meist üblichen Egress-Gebühren zu berappen.
Infrastrukturen können durch das Produkt teilweise hyperkonvergent und in anderen Bereichen klassisch betrieben werden. Die schon erwähnte kapazitätsorientierte Lizenzierung von HCI-Flex bezieht sich auf das Volumen, egal, auf welche HCI-Flex-Maschinen es sich verteilt. Das heißt, Knoten können ohne Lizenzprobleme herauf- oder herunterskaliert oder aber durch eine neuere Variante ersetzt werden.
Und Niederlassungen erhalten mit HCI-Flex eine integrierte Infrastruktur, die in das übergreifende Management der Unternehmens-IT-Infrastruktur eingebunden ist, egal ob letztere nun vollständig oder nur in Teilbereichen auf HCI setzt. Eigenes Know-how ist in der Niederlassung so gut wie nicht erforderlich.
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