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Mac Pro: Apple beantragt Zollbefreiung

Apple hat bei US-Präsident Trump Anträge zur Zollbefreiung in Höhe von 25 Prozent für insgesamt 15 Komponenten eingereicht, wie Bloomberg berichtet. Darunter befinden sich beispielsweise ein nicht näher spezifiziertes Grafikmodul, ein CPU-Kühler und Gehäusebauteile.

Anhand der Abmessungen darf man davon ausgehen, dass die Komponenten für die Herstellung der für Herbst erwarteten Profi-Workstation Mac Pro verwendet werden. Die öffentlich einsehbaren Anträge stammen vom 18. Juli. Sie unterliegen einer Kommentierungsfrist bis zum 3. August. Erst danach wird über sie entschieden.

Im Zuge des Handelsstreits hatte US-Präsident Trump Anfang Mai die Zölle auf chinesische Wareneinfuhren von 10 auf 25 Prozent erhöht. Trum versprach aber auch Erleichterungen für Firmen, wenn diese beweisen können, dass Teile oder Produkte nur in China bezogen werden können, für chinesische Industrieprogramme nicht strategisch wichtig sind oder dass die Zölle „schweren wirtschaftlichen Schaden anrichten“ würden. Andere amerikanische Hersteller von Workstations wie HPE oder Dell haben bislang keine Anträge auf Zollbefreiung gestellt.

Apple lässt Mac Pro in China fertigen

Das Wall Street Journal hatte Anfang des Monats unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtet, dass Apple den neuen Mac Pro in China fertigen werde. Bisher hatte das Unternehmen aus Cupertino seine auf professionelle Nutzer ausgerichteten Macs ausschließlich in den USA produziert.

Die Entscheidung des iPhone-Herstellers, die Mac-Pro-Produktion ins Ausland zu verlagern, steht in Zusammenhang mit dem Auslaufen von Subventionen, die das Unternehmen bisher für die Fertigung der Desktop-Computer im US-Bundesstaat Texas erhielt. Dort war bisher das US-Unternehmen Flex mit dem Zusammenbau der Mac Pro beauftragt.

„Das erinnert uns daran, dass die Fertigung in China im Vergleich zu den USA eine kostengünstigere Alternative bleibt und von einer bestehenden Infrastruktur profitiert, anstatt dass sie möglicherweise in den USA erst wieder aufgebaut werden muss“, zitiert die Agentur Reuters den Analysten Tom Forte von D.A. Davidson.

Apple betonte indes, dass der Zusammenbau der Komponenten nicht der wichtigste Schritt der Produktion ist. „Wie alle unsere Produkte wird der Mac Pro in Kalifornien entworfen und entwickelt und enthält Komponenten aus verschiedenen Ländern, darunter auch die USA“, erklärte eine Apple-Sprecher.

Den neuen Mac Pro soll nun der Auftragsfertige Quanta zusammenbauen, und zwar in einer Fabrik in der Nähe von Shanghai, so das WSJ weiter. Das Unternehmen ist auch für Endfertigung der Apple Watch zuständig.

Der Mac Pro war Apples letztes bedeutendes Produkt, das in den USA gefertigt wurde. Neben den Lohnkosten dürfte aber auch andere Faktoren die Produktionsverlagerung begünstigt haben, darunter die größere Nähe zu vielen Vorlieferanten in Asien.

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Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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