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Huawei-Smartphone mit Android-Alternative erscheint Ende des Jahres

Nach einem Bericht von Global Times erscheint das erste Huawei-Smartphone mit dem eigenem Betriebssystem Hongmeng OS Ende des Jahres. Dabei soll es sich jedoch nicht um ein High-End-Modell handeln, sondern um ein Gerät im im unteren und mittleren Preissegment. Laut den Quellen von Global Times soll das Smartphone etwa 2000 Huan kosten (254 Euro).

Dem Bericht zufolge wird Huawei die Android-Alternative Hongmeng OS auf der Huawei Developer Conference am 9. August in Dongguan vorstellen. Die Honor Smart TV-Serie, die der Konzern in wenigen Tagen in den Handel bringen will, soll die erste Geräteklasse sein, die mit Hongmeng OS betrieben wird. In Zukunft soll Hongmeng OS auch auf weitere Bereiche wie IoT, autonomes Fahren und industrielle Steuerung ausgedehnt werden.

Ob das Huawei-Smartphone auch in Europa angeboten wird, bleibt abzuwarten. Für den europäischen Markt hat Huawei die Marke Ark OS registrieren lassen.

Wegen der US-Sanktionen gegen zahlreiche chinesische Firmen, ist Huawei auf eine Alternative zu Android angewiesen, um auch mittelfristig im Smartphonegeschäft zu verbleiben. Derzeit arbeiten Huawei-Smartphones mit Android. Auf neuen Geräten darf nach derzeitigem Stand Huawei Android jedoch nicht verwenden.

Huawei arbeitet schon länger an einem eigenen Smartphone-Betriebssystem als Android-Alternative. Schon 2012 soll die Firma damit begonnen haben, nachdem die USA mögliche Geschäftsbeziehungen des mit einem UN-Embargo belegten Iran und dem chinesischen Konzern untersuchte. Der Plan wurde von Huawei-Gründer Ren Zhengfei initiiert und als strategische Investition zur Vorbereitung auf „Worst-Case-Szenarien“ betrachtet. Android-Apps sollen auf dem neuen Betriebssystem lauffähig sein.

Keine Beweise gegen Huawei

Im Handelsstreit zwischen der USA und China ist der chinesische Elektronikkonzern zum Ziel von Sanktionen geworden. Die USA argumentieren, dass durch die Verwendung von Huawei-Geräten der chinesische Staat durch eine Hintertür Zugriff auf Daten erlangen könnte. Huawei hat diese Möglichkeit stets bestritten und verweist auf zahlreiche Zertifizierung seiner Geräte. Kein anderer Hersteller habe mehr Zertifizierungen erhalten als Huawei. Bislang haben die USA auch keine Belege für ihre Behauptungen vorgelegt. Im Gegenteil: Eine von der US-Regierung 2012 erfolgte Untersuchung ergab keine Hinweise auf Hintertüren.

In einem Interview mit der Financial Times erklärte Huawei-Gründer Ren Zhengfei zur Existenz von Hintertüren in Huawei-Produkten folgendes: „Wir werden so etwas nie tun. Wenn ich es auch nur einmal getan hätte, hätten die USA Beweise, die sie in der ganzen Welt verbreiten könnten. Dann würden die 170 Länder und Regionen, in denen wir derzeit tätig sind, den Kauf unserer Produkte einstellen, und unser Unternehmen würde zusammenbrechen. Wer würde danach die Schulden bezahlen, die wir haben? Unsere Mitarbeiter sind alle sehr kompetent, sodass sie kündigen und ihr eigenes Unternehmen gründen würden, sodass ich allein unsere Schulden begleichen könnte. Ich würde lieber sterben.“

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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