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Xiaomi steigert Umsatz um über 20 Prozent

Xiaomi hat im ersten Halbjahr sehr erfolgreich gewirtschaftet und die Erwartungen der Analysten mit einem Umsatzanstieg von über 20 Prozent und einem um knapp 50 Prozent höheren Gewinn übertroffen. Der Aktienkurs des Unternehmens stieg um mehr als drei Prozent auf 9,43 HKD. Binnen Jahresfrist hat der Kurs allerdings um 50 Prozent nachgegeben.

Der Gesamtumsatz stieg um 20,2 Prozent auf rund 95,71 Milliarden Yuan (12,2 Milliarden Euro). Das Überseegeschäft erzielte einen Anteil von 40 Prozent am Gesamtumsatz und beträgt 38,6 Milliarden Yuan (4,9 Milliarden Euro). Mit einem bereinigten Konzernüberschuss (Non-IFRS-Kennzahl) in Höhe von 5,72 Milliarden Yuan (730,5 Millionen Euro) übertrifft Xiaomi das Vorjahresergebnis um 49,8 Prozent. Im zweiten Quartal 2019 stieg der Gesamtumsatz des chinesischen Unternehmens um 14,8 Prozent auf 51,95 Milliarden Yuan (6,6 Milliarden Euro). Der Gewinn lag in dieser Periode bei 3,64 Milliarden Yuan (464 Millionen Euro) und übertrifft das Vorjahresergebnis um 71,7 Prozent.

Mit dem Verkaufsstart des Mi 9T Pro ist Xiaomi nun auch offiziell in Deutschland vertreten (Bild: Xiaomi).

Gründer, Chairman und CEO von Xiaomi, Lei Jun, sagte: „Unsere Leistung ist ein Beweis für den Erfolg unserer Dual-Engine-Strategie „Smartphone + AIoT“ und des Geschäftsmodells von Xiaomi. Mit Blick auf die Zukunft werden wir unsere Forschungs- und Enwicklungs-Kapazitäten und -Investitionen weiter ausbauen, um die großen Chancen der 5G- und AIoT-Märkte zu nutzen und weitere Erfolge für das Unternehmen zu erzielen.“

Verbesserung der Bruttomarge des Smartphone-Geschäfts durch Mehrmarkenvorteile

Das Smartphone-Segment verzeichnete im zweiten Quartal 2019 einen Umsatz von 32 Milliarden Yuan (4 Milliarden Euro), was einem Anstieg von 5 Prozent gegenüber dem entsprechenden Zeitraum 2018 entspricht. Im zweiten Quartal 2019 konnte Xiaomi 32,1 Millionen Smartphones verkaufen. Laut Canalys erreichte das chinesische Unternehmen im zweiten Quartal 2019 einen Marktanteil von 9,7 Prozent (Vorjahr: 9,5 Prozent) und konnte sich damit auf Rang 4 der weltweit größten Smartphonehersteller platzieren. Die Bruttomarge stieg deutlich von 3,3 Prozent im ersten Quartal auf 8,1 Prozent im zweiten Quartal, während der durchschnittliche Verkaufspreis der Smartphones in China und in den Überseemärkten um 13,3 Prozent respektive 6,7 Prozent stieg.

Das Smartphone-Geschäft profitierte laut Xiaomi von einer Mehrmarkenstrategie. Anfang Juli stellte das Unternehmen die CC-Serie vor, die angeblich von den weiblichen Anwendern gut angenommen wurde. Anfang August präsentierte der Konzern eine 64-Megapixel-Kameratechnologie für die Redmi-Produktlinie. Zudem arbeitet das Unternehmen mit Samsung zusammen, um den ersten 100-Megapixel-Kamerasensor auf den Markt zu bringen. Nach der Einführung der 5G-Technologie ist Xiaomis erstes 5G-Smartphone-Modell Mi MIX 3 5G in verschiedenen europäischen Ländern erhältlich. Das zweite 5G-Smartphone-Modell will der Konzern in der zweiten Jahreshälfte in China vorstellen.

Wachstum im AIoT-Geschäft mit starker Wachstumsdynamik bei Haushaltsgroßgeräten

Im ersten Halbjahr 2019 stieg der Umsatz des Segments IoT und Lifestyle-Produkte gegenüber dem entsprechenden Zeitraum 2018 um 49,3 Prozent auf 27 Milliarden Yuan (3,4 Milliarden Euro). Im zweiten Quartal 2019 stieg der Umsatz im Segment IoT und Lifestyle-Produkte um 44 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 14,9 Milliarden Yuan (1,9 Milliarden Euro). Insgesamt stieg der Anteil von IoT- und Lifestyle-Produkten am Gesamtumsatz im zweiten Quartal des Jahres auf 28,8 Prozent. Im Vorjahreszeitraum lag dieser Anteil noch bei 2,9 Prozent.

Im ersten Halbjahr konnte Xiaomi 5,4 Millionen Smart TVs absetzen, was einem Wachstum von 64,9 Prozent entspricht. Im zweiten Quartal beliefen sich die weltweiten Auslieferungen von Smart TVs auf 2,7 Mio. Einheiten und stiegen damit um 41,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Zum 30. Juni 2019 erreichte die Anzahl der angeschlossenen IoT-Geräte (ohne Smartphones und Laptops) auf der IoT-Plattform von Xiaomi rund 196 Millionen Einheiten, ein Plus von 69,5 Prozent. Darüber hinaus erreichten im zweiten Quartal die monatlich aktiven Nutzer („MAU“) der Xiaomi Home-Anwendung weltweit 30,4 Millionen.

Internetdienste

Der Umsatz im Internet-Services-Segment von Xiaomi wuchs im ersten Halbjahr 2019 um 22,9 Prozent auf 8,8 Milliarden Yuan (1,1 Milliarden Euro), wobei das Wachstum im zweiten Quartal mit 15,7 Prozent etwas schwächer ausfiel. Im Juni 2019 erreichte die Anzahl von MIUI-Nutzer (Android-Oberfläche von Xiaomi) 278,7 Millionen, ein Plus von 34,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Auch die Anzahl der monatlich aktiven Nutzer von Smart TVs und der Mi Box legten zu und stiegen auf 22,6 Millionen, ein Wachstum von 53,8 Prozent.

Im zweiten Quartal stiegen die Internet-Dienstleistungsumsätze außerhalb von Werbung und Gameing mit Smartphones in China, aber einschließlich der Umsätze aus TV-Internetdiensten, Auslandsinternetdiensten, Youpin-E-Commerce und Internet-Finanzgeschäft, deutlich um 108,8 Prozent im Jahresvergleich und machten über 36 Prozent des Gesamtumsatzes aus. Im ersten Halbjahr 2019 stieg der Bruttowarenwert (GMV) des E-Commerce-Angebots um 113,9 Prozent auf 3,8 Milliarden Yuan (485 Millionen Euro). Dabei entfielen im Juni 65 Prozent des GMV von Youpin auf Nicht-Xiaomi-Smartphone-Nutzer.

Starker Anstieg in West-Europa

Im ersten Halbjahr stieg der internationale Umsatz von Xiaomi um 33,8 Prozent auf 38,6 Milliarden Yuan (4,9 Milliarden Euro), was mehr als 40 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht. Im zweiten Quartal blieb der Umsatzanstieg auf den internationalen Märkten mit 33,1 Prozent fast so hoch wie im ersten Quartal. Laut Canalys lag Xiaomi bei den Smartphone-Lieferungen für Westeuropa an vierter Stelle, was einem Anstieg von 48 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Es war damit das am schnellsten wachsende Unternehmen in dieser Region.

Der weltweite Umsatzanstieg ging mit einem Ausbau neuer Einzelhandelskanäle einher. Zum 30. Juni 2019 gab es 520 autorisierte Mi Home Stores in Übersee, was einem Wachstum von 92,6 Prozent im Jahresvergleich entspricht.

Im Juli wurde bekannt, dass Xiaomi als jüngstes Unternehmen es in die Liste der Fortune-500-Global geschafft hat. Dies nahm die Firma zum Anlass, Aktien im Wert von 21,4 Millionen Euro an seine Mitarbeiter zu verschenken.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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