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Galaxy Note 10+ im Test

Das Galaxy Note 10+ ist nicht nur ein Telefon, das alles hat – es ist ein Smartphone, das ich wirklich benutzen möchte. Die Note 10+ ist das beste Samsung-Smartphone seit Jahren. Die prismatische Aura Glow-Version, die ich getestet habe, ist absolut beeindruckend, die Funktionen sind fast alle erstklassig und die Kamera arbeitet nun mindestens so gut wie bei der Konkurrenz wie dem Huawei P30 Pro und Google Pixel 3. Das Galaxy Note 10+ behebt auch die beiden größten Schwächen, die ich beim Galaxy S10+ ausgemacht habe: Der Fingerabdruckleser im Bildschirm arbeitet wesentlich genauer, und der spezielle Nachtmodus der Kamera verbessert die Fotoqualität bei schlechten Lichtverhältnissen erheblich.

Selbst die Schwächen des Note 10+ sind leicht zu verschmerzen. Es gibt keine Kopfhörerbuchse. Möglicherweise müssen Sie neu lernen, wie Sie den Netzschalter verwenden, um das Telefon auszuschalten und Screenshots zu machen. Die Tiefenkamera leistet nicht viel. Und das Galaxy Note 10+ ist teuer – ab 1099 Euro und mit 5G-Unterstützung sind noch einmal 100 Euro mehr zu bezahlen.

Das Galaxy Note 10+ ist kein Mainstream-Telefon, sondern richtet sich an Power-User, die ein großes Gerät wollen und tatsächlich den mitgelieferten S-Stift verwenden werden. Es ist überflüssig für Leute, die ein kleineres Telefon wollen oder völlig uninteressiert an dem Stift sind.

Mit dem Galaxy Note 10 hat Samsung auch eine kleinere Version vorgestellt, das über einen 6,3-Zoll-Bildschirm verfügt und 949 Euro kostet. Allerdings ist die Ausstattung nicht ganz so gut wie beim Note 10+: Es hat einen kleineren Akku, weniger RAM und es fehlt ein microSD-Card-Slot.

Die besten Features des Galaxy Note 10+

  • Tolles, eckiges Design mit beidseitigem Gorilla Glass 6.
  • Aura Glow mit tollem Farbverlauf auf der Rückseite.
  • Symmetrische Platzierung der Selfie-Kamera.
  • Schneller, genauer Fingerabdruckleser im Bildschirm.
  • Beeindruckende Performance.
  • Ausgezeichnete Fotos, mit einem ziemlich guten Nachtmodus.
  • Gute Kamerasoftware, wie der eingebaute Videoeditor und der Portraitmodus für Videos.
  • Samsung Galaxy Note 10+ (Bild: Angela Lang/CNET)

  • Der S-Stift ist komfortabel und einfach zu bedienen; weniger versehentliches Drücken von Tasten.
  • Die Gestennavigation mit dem S-Stift ist sinnvoll.
  • Schnelles kabelgebundenes und drahtloses Laden (25- respektive 15 Watt). 45 Watt mit optional erhältlichem Netzteil
  • Eingaben bei ausgeschaltetem Bildschirm, inklusive Audio.
  • Neuer DeX-Modus für Windows und MacOS.
  • Link to Windows funktioniert wie angekündigt, um ausgewählte Inhalte auf Windows 10 PC zu spiegeln.
Der Desktop-Modus DeX steht nun auch übSamsung Galaxy Note 10+ (Bild: Angela Lang/CNET)er ein Verbindungskabel direkt in Windows 10 und MacOS zur Verfügung (Bild: Angela Lang/CNET).

Die Schwächen des Galaxy Note 10+

  • Keine 3,5-mm-Kopfhörerbuchse.
  • Die AR-Kamera funktioniert nur mit einer unterentwickelten App (3D-Scanner in Vorbereitung).
  • Power/lock/Bixby-Taste auf der linken Seite macht das Ausschalten und die Erstellung von Screenshots zunächst schwierig.
  • Ja, du wirst ein Cover haben wollen.
  • Es ist ein Magnet für Fingerabdrücke – Sie müssen das Telefon ständig reinigen.

Fotoqualität, Nachtmodus, Portraitvideo, Videobearbeitung

Kameras:

  • 16-Megapixel-Ultra-Weitwinkelobjektiv
  • 12-Megapixel-Weitwinkelobjektiv (Haupt-, Dual-Blendenkamera)
  • 12-Megapixel-Teleobjektiv
  • VGA-3D-Tiefenkamera
  • 10-Megapixel-Frontkamera

Das Galaxy Note 10+ hat die gleichen Hauptkameras wie die Galaxy S10+ und zusätzlich eine Tiefenkamera wie sie auch im Galaxy S10 5G zu finden ist. Aber Samsung hat auch viel in die Verbesserung der Kamera-Software gesteckt, sodass man leichter Fotos aufnehmen und bearbeiten kann.

Die Aufnahmen bei Tag sind ausgezeichnet und den speziellen Nachtmodus hat Samsung deutlich verbessert. Dieser Modus benötigt zur Aufnahme eines Fotos einige Sekunden, um Farben und Details bei dunkler Umgebung möglichst gut einzufangen. Ich wünschte, Samsung würde eine Countdown-Uhr hinzufügen, damit Sie wissen, wie lange Sie das Telefon stillhalten müssen. Allerdings sind einige Bilder etwas überbelichtet und erreichen nicht die Qualität des Automatikmodus, der ein ansprechenderes, kontrastreicheres Bild erzeugt.

Das Galaxy Note 10+ bietet auch interessante Optionen für die Aufnahme von Videos. Der Live-Focus-Videomodus verleiht dem Video einen Tiefeneffekt, und Sie können zwischen vier Filtern wählen. Konturen und Extremitäten können allerdings etwas verschwimmen, einige meiner lockigen Haare sind mit dem Hintergrund verschmolzen, aber der Fokus auf das Gesicht ist ziemlich gut.

Eine weitere neue Funktion erhöht die Lautstärke der Musikquelle, wenn Sie auf das entsprechende Objekt heranzoomen. Ich habe dies mit vier verschiedenen Audioquellen ausprobiert. Das so genannte Zoom-in-Audio funktioniert wie angekündigt, aber es arbeitet bei einigen Szenarien effektiver als bei anderen. Es ist schwierig, den Fokus beim Zoomen neu zu positionieren und die Bildqualität leidet, wenn Sie zu nah heranzoomen.

Lob verdient der integrierte Video-Editor, mit dem Sie Musiktitel und Text hinzufügen und das Video schneiden können. Es ist großartig, schnell ein einfaches Video auf dem Gerät zu produzieren und sofort weiterzugeben.

AR Doodle ist ein Feature, das beim ersten Erscheinen viel Beachtung erhalten hat, weil es einzigartig ist und das Potential des S-Pens unterstreicht. Du springst in den Videomodus und kannst ein kurzes Video von dir selbst, jemand anderem oder einer Szene in der Welt um dich herum aufnehmen (es scheint ein Limit von einer zu haben).

So lustig und albern AR Doodle auch ist, es braucht immer noch Arbeit und hat keinen klaren Sinn für den Zweck. Einige Stiftspitzen sind schwer zu beschreiben, Striche sind im Laufe der Zeit verschwunden, und es gibt keine klare Möglichkeit, ein Standfoto von Ihrem fertigen Kunstwerk zu machen. Nebenbemerkung: AR Doodle verwendet nicht die Tiefenkamera.

Keine Kopfhörerbuchse und veränderte Tastenanordnung

Das Galaxy Note 10+ hat keinen Kopfhöreranschluss, was einige kritisieren werden. Bei vielen anderen Herstellern wie Apple und Xiaomi fehlt dieser schon länger.
Leider gibt es auch keinen keinen Dongle im Lieferumfang, etwas, das Samsung leicht als Geste des guten Willens hätte integrieren können. Die USB-C AKG-Kopfhörer von Samsung in der Box funktionieren einwandfrei.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Platzierung der Tasten. Linkshänder werden es lieben, dass sich die Powertaste jetzt links unter den Lautstärkereglern befindet, aber wenn Sie diesen Taste rechts gewohnt sind, müssen Sie sich umstellen, um das Telefon auszuschalten. Mit der Powertaste kann man außerdem den Digitalassistent Bixby aktivieren. Drückt man sie zweimal, wird die Kamera aktiviert.

Der Akku hat den ganzen Tag gehalten. Das Aufladen mit dem mitgelieferten 25-Watt-Netzteil dauert von 0 auf 100 Prozent 65 Minuten (Bild: Angela Lang/CNET).

Galaxy Note 10+: Akku hält den ganzen Tag

Ich war wirklich beeindruckt von der Laufzeit des Note 10+ mit seinem 4300 mAh starken Akku. Ich habe das Gerät intensiv genutzt und bin damit gut über den Tag gekommen. Der Aufladevorgang dauert mit dem mitgelieferten 25-Watt-Netzteil von 0 auf 100 Prozent 65 Minuten. Optional ist auch ein 45-Watt-Ladegerät von Samsung für 50 Euro erhältlich, das das Telefon von 0 auf 70 Prozent in einer halben Stunde lädt.

S-Pen mit neuer Gestensteuerung

Der S-Pen des Galaxy Note 10+ kann als Fernbedienung genutzt werden. Du kannst die Stylus-Taste eindrücken und mit dem Handgelenk schnippen, um Dinge aus der Ferne zu erledigen. Das beste Szenario ist, wenn Sie Ihr Handy auf einem Stativ haben und den S-Stift verwenden, um Kameras und Aufnahmemodi zu wechseln. Es funktionierte wirklich gut für Selfies und Gruppenaufnahmen. Drücken Sie die Taste einmal, um ein Foto aufzunehmen oder ein Video zu starten/stoppen. Sie können auch heranzoomen, aber Sie können nicht neu fokussieren. In Spotify konnte ich mit dem S-Stift die Lautstärke steuern, abspielen/pausen und Lieder überspringen oder zurückspulen. Die S-Stift-Gestensteuerung funktioniert mit nativen Samsung-Anwendungen und einigen anderen wie wie Spotify. Hoffentlich werden mehr App-Entwickler die Funktionen unterstützen.

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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