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Microsoft plant Dark Mode für zahlreiche Mobil-Anwendungen

Microsoft erweitert seine Unterstützung einer dunklen Ansicht für Outlook für iOS und Android sowie Office.com für Web und Mobile. Das teilte Office-Design-Chef Jon Friedman auf Medium mit. Nach der Einführung von iOS 13 in diesem Herbst wird der Dark Mode auch für andere mobile Office-Anwendungen wie Word, Excel und PowerPoint kommen.

„Eine unternehmensübergreifende Designkooperation treibt uns an, den Dark Mode nahtlos für die ganze Microsoft-365-Produktsuite einzubinden, und heute erfolgt der erste Rollout von Dark Mode auf Outlook für iOS und Android sowie Office.com. Mit der bevorstehenden Einführung von iOS 13 wird dieser Rollout dann auf Word, Excel, OneNote, PowerPoint, SharePoint, OneDrive, Planner und To-Do auf dem Smartphone ausgedehnt“, schreibt Friedman.

Für Outlook-Online hatte Microsoft den Dark Mode bereits letztes Jahr eingeführt (Bild: ZDNet.de).

Der Dark Mode in Outlook erscheint, sofern die entsprechende Betriebssystemeinstellung aktiv ist. Android 10 und iOS 13 bieten einen systemweiten dunklen Modus. Er wurde aber auch von einigen Smartphoneherstellern wie Samsung und Xiaomi unter Android 9 eingeführt. Nutzer eines Betriebsystems, das noch keinen dunklen Modus bietet, können den Dark Mode einschalten, indem sie die Stromsparfunktion des Geräts aktivieren.

Bereits früher hatte Microsoft den Dark Mode bei Office-Anwendungen für Windows und macOS eingeführt. Allerdings steht er beim Schreiben einer E-Mail in der Desktop-Version von Outlook noch nicht zur Verfügung. Allerdings arbeitet Microsoft an dieser Funktion. Sie soll zunächst für die Windows-Version aktiviert werden.

Zum Design-Prozess schreibt Friedman: „Wir haben Designer aus dem gesamten Unternehmen zusammengeführt, um ein gemeinsames Dark-Mode-Erlebnis für alle unsere mobilen und Web-Applikationen zu schaffen. … Von Grund auf und mit der neuen Graupalette für Fluent (Microsofts aktuelles Design) begannen unsere App-Teams damit, sich auf die einzelne Palette auszurichten. Dazu gehörten zunehmender Kontrast, Farbsättigung der Marke und Konsistenz bei Details wie der Art und Weise, wie und wann wir im Dunklen Modus Schatten verwenden“.

Durch den „Dark Mode“ oder „Dunkler Modus“ soll das Lesen von Nachrichten in dunklen Umgebungen angenehmer sein, da die Augen weniger belastet werden. Wie Forscher der Universität Tübingen letztes Jahr berichteten, könnte die Umkehrung des Textkontrasts auch im Hinblick auf Kurzsichtigkeit positive Auswirkungen haben.

Die Wissenschaftler des Forschungsinstituts für Augenheilkunde fanden heraus, dass Lesen bereits nach einer halben Stunde zu einer Veränderung der Augenhaut führt, die sich hinter der Hornhaut befindet. Bei einem dunklen Text auf hellem Hintergrund wird sie dünner, was ein Längenwachstum des Augapfels auslöst und in der Folge zu Kurzsichtigkeit (Myopie) führt. Liest man einen Text auf dunklem Hintergrund, werde die Augenhaut dicker. Das Augenwachstum bleibt gehemmt, so die Tübinger Forscher.

Dies lässt erwarten, dass schwarzer Text auf hellem Hintergrund die Myopie-Entwicklung fördert, während heller Text auf dunklem Hintergrund die Myopie hemmt. Den Textkontrast umzukehren, wäre deshalb eine einfach umzusetzende Maßnahme, um die Myopie-Entwicklung aufzuhalten, die durch mehr verbrachte Zeit beim Arbeiten und Lesen an Computerbildschirmen und Tablets begünstigt wird.

Ein weiterer Vorteil des Dark Modes liegt in einer weniger starken Belastung des Akkus. Somit kann man damit etwas die Batterielaufleistung seines mobilen Geräts erhöhen. Manche finden die dunkle Darstellung auch ästhetischer als die helle Ansicht.
Auf dem Xiaomi Mi 9 mit einer Android-10-Beta funktioniert der Dark Mode unter Onedrive bereits (Bild: ZDNet.de).

Kai Schmerer

Kai ist seit 2000 Mitglied der ZDNet-Redaktion, wo er zunächst den Bereich TechExpert leitete und 2005 zum Stellvertretenden Chefredakteur befördert wurde. Als Chefredakteur von ZDNet.de ist er seit 2008 tätig.

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