Nach einer Untersuchung von Counterpoint Research unter den Top-Ten-Android-Smartphoneherstellern liegen Nokia und Samsung an der Spitze in Sachen Android-Aktualisierung. Auf den Plätzen Drei und Vier folgen Xiaomi und Huawei.
Demnach hat Nokia 96 Prozent seiner seit dem dritten Quartal 2018 verkauften Smartphones mit der aktuellen Android-Version 9 Pie aktualisiert. Samsung erzielt einen Wert von 89 Prozent, während Xiaomi und Huawei auf 84 und 83 Prozent kommen.
Research Director Peter Richardson sagt zu den Ergebnissen der Untersuchung: „Betriebssystem- und Sicherheitsupdates sind ein Aspekt von Android-Smartphones, der global relativ wenig Aufmerksamkeit erhält. … Und vielleicht, weil die Hersteller nicht darüber reden, ist auch das Bewusstsein der Verbraucher gering.“ Laut den Untersuchungen von Counterpoint gehören regelmäßige Updates nicht zu den zehn wichtigsten Merkmalen, die für sie beim Kauf eines Smartphones am wichtigsten sind.“
„Es überrascht daher nicht, dass die Top-Hersteller wenig Aufwand betreiben, um regelmäßige Updates bereitzustellen, obwohl diese ein entscheidendes Element für die weitere sichere Leistung des Smartphones ist.“, fügte Richardson hinzu.
Was die Schnelligkeit von Updates für das Gesamtportfolio der Smartphonehersteller anbelangt, landen Nokia, Xiaomi und Lenovo auf den vorderen Plätzen. Marken wie Alcatel und Tecno sind die Schlusslichter in dieser Rangliste. Laut Counterpoint Research liege das daran, dass diese Marken über ein breites Portfolio im Sub-200-Dollar-Segment verfügen und der Lebenszyklus ihrer Modelle tendenziell kurz sei. Somit hätten diese Hersteller weniger Anreize, langfristige Updates bereitzustellen.“ Darüber hinaus dürften Hersteller von günstigen Smartphones den Mehraufwand für Updates aus Kostengründen meiden.
Insgesamt hat sich das Sicherheitsniveau von Android-Smartphones in den letzten Jahren erheblich verbessert. Das bestätigt auch der deutsche Sicherheitsforscher Karsten Nohl in einem Interview mit Spiegel-Online: „Android als Technologie ist in den letzten Jahren sehr viel sicherer geworden, vermutlich sogar sicherer als Windows.“
Wenn, wie im Fall der Galaxy-S7-Smartphones, Geräte nur noch in unregelmäßigen Abständen Sicherheitsupdates oder gar nicht mehr erhalten Trotz, sei es für Angreifer inzwischen sehr schwierig, einen Angriff auf ein Android-Gerät auszuführen, was mit der hohen Komplexität und Sicherheitsmechanismen des Betriebssystems zusammenhängt. Auch bedeute ein fehlender Patch noch nicht, dass der Fehler auch ausgenutzt werden könne. Nohl erklärt daher, „Moderne Betriebssysteme beinhalten verschiedene Sicherheitsbarrieren, wie ASLR und Sandboxing, die allesamt typischerweise überwunden werden müssen, um ein Telefon remote zu hacken.“ Daher reichten einige vergessene Patches in der Regel nicht aus, damit Hacker ein Gerät übernehmen können. „Für einen erfolgreichen Angriff müssen stattdessen mehrere Bugs zu einer Kette verknüpft werden.“ Aufgrund dieser hohen Komplexität setzen die Kriminellen auf andere Methoden wie Social Engineering, um Anwendern bösartige Apps unterjubeln zu können. „Tatsächlich wurde im vergangenen Jahr kaum Hacking-Aktivität um Android herum festgestellt.“
Laut einer Untersuchung von Gartner liegt Android inzwischen in Sachen Sicherheit sogar vor iOS, wobei Geräte von Samsung durch die Sicherheitslösung Knox am besten geschützt sind. Von den von Gartner überprüften zwölf Funktionen im Bereich „Corporate Managed-Security“ erreicht Samsung Knox zu 100 Prozent die Bewertung „strong“, während unter iOS 11 nur 5 von 12 Parameter mit „strong“ bewertet werden. Bei den von Gartner überprüften 16 Geräte-Sicherheitsfunktion erreicht Samsung Knox in dreizehn Fällen die Bewertung „strong“, während iOS 11 nur sieben Mal die Bestnote erhält. Auch generell holt Android laut Gartner gegenüber iOS auf. Während Smartphones mit Android 7 und fünf „strong“-Bewertungen der iOS-Plattform noch unterlegen waren, erreichen Smartphones mit Android 8 11-mal die Bestnote und ziehen damit am iPhone vorbei. Daten zu Android 9 und iOS 12 hat Gartner noch nicht veröffentlicht.
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