Forscher des Sicherheitsanbieters Wandera haben zwei mit Adware verseuchte Apps im Google Play Store entdeckt. Zusammen kamen die beiden Anwendungen auf 1,5 Millionen Downloads, bevor Google sie aus seinem Marktplatz verbannen konnte. Zusätzliche Berechtigungen legen zudem die Vermutung nahe, dass die Apps „Sun Pro Beauty Camera“ und „Funny Sweet Beauty Selfie Camera“ für mehr als nur das Einblenden unerwünschter Werbung benutzt wurden.
Sun Pro Beauty Camera wurde ursprünglich im September 2017 veröffentlicht und seitdem mehr als eine Million Mal heruntergeladen. Funny Sweet Beauty Selfie Camera wurde indes erst im Juli in den Play Store eingestellt und brachte es in zwei Monaten schon auf mehr als 500.000 Downloads. Beide Apps schafften es trotz ihres unerwünschten Verhaltens an Googles Kontrollen vorbei in den offiziellen Android-App-Marktplatz.
„Es ist nicht das erste Mal, dass schädliche Apps es in einen offiziellen App Store schaffen. Leider ist die Überprüfung, die von diesen offiziellen Stores durchgeführt wird, weitgehend auf die Benutzererfahrung ausgerichtet“, sagte Dan Cuddeford, Director of Sales Engineering bei Wandera, im Gespräch mit ZDNet USA. „Malware-Autoren sind sehr gut darin, bösartige Funktionen zu verbergen, aber es gibt normalerweise einige verräterische Anzeichen.“
Beide Apps wurde demnach mit einem chinesischen Tool gepackt, das verhindern soll, dass die Installationsdatei (APK) entpackt und analysiert wird. Den Forscher zufolge setzen vor allem Spiele-Apps dieses Werkzeug ein, weswegen es kein zuverlässiges Indiz für unerwünschte Apps ist – es sei jedoch ungewöhnlich, den Inhalt einer Kamera- oder Selfie-App damit zu verschleiern.
Die Forscher empfehlen betroffenen Nutzern, die Apps unverzüglich von ihren Smartphones zu entfernen. Unter Umständen sei dafür jedoch das Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen erforderlich. Außerdem rät Wandera, stets die Berechtigungen von Apps zu überprüfen und solche Apps, die zu viele Zugriffe einfordern, erst gar nicht zu installieren. Darüber hinaus seien auch die Bewertungen ein gutes Indiz – die fraglichen Apps hatten aufgrund von „aufdringlicher Werbung“ vielfach nur einen Stern erhalten.
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