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Apple und Google verbannen getarnte Glücksspiel-Apps aus ihren App-Stores

Sicherheitsforscher von Trend Micro haben Hunderte Apps in Apples App Store sowie Googles Play Store entdeckt, die Regeln für Glücksspiel-Apps umgehen. Sie geben sich als legitime Anwendungen aus, haben jedoch das Ziel, Nutzer zum Glücksspiel zu verleiten.

Nutzer, die sich für Glücksspiel-Apps interessieren, finden in der Regel in beiden Marktplätzen ein umfangreiches Angebot. Apple und Google regulieren diese Kategorie jedoch stark, um Nutzer vor Missbrauch zu schützen. Darüber hinaus berücksichtigen ihre Regeln auch lokale Gesetze für Glücksspiele.

Das hält Entwickler aber offenbar nicht davon ab, unregulierte Glücksspiele an Nutzer von iOS und Android heranzutragen. Eine von den Forschern enttarnte App soll Nutzern eigentlich Reiseinformationen bieten. Stattdessen wurden sie an ein Lotteriesystem weitergeleitet. Ähnlich gingen auch Wetter und Unterhaltungs-Apps vor. In einigen Fällen schafften sie es sogar in die Top 100 ihrer jeweiligen Kategorie.

In der Regel verhielten sich die betrügerischen Apps nach der Installation wie erwartet. Über einen Schalter waren die Hintermänner jedoch in der Lage, die Glücksspiel-Inhalte freizuschalten. Trend Micro geht davon aus, dass genau diese Programmierschnittstelle während der Prüfprozesse von App Store und Play Store abgeschaltet war, weswegen sie die Überprüfung bestanden.

Einige der Apps teilten sich der Analyse zufolge sogar einen Befehlsserver. In einem Fall legten die Forscher zufällig den Schalter für die Glücksspiel-Inhalte um, als sie versuchten, auf den Befehlsserver von drei Apps zuzugreifen. Daraufhin verhielten sich die Apps wieder normal.

Trend Micro weist auch darauf hin, dass die meisten der fraglichen App lediglich eine WebView-Komponente missbrauchten, um Glücksspiel-Websites zu laden – ohne weitere schädliche Funktionen auszuführen. „So falsch diese Apps auch sein mögen, sie rangierten trotzdem oft noch vor den Apps, die sie nachahmten.“

Apple und Google wurden von Trend Micro über die Erkenntnisse der Forscher informiert. Beide Unternehmen entfernten daraufhin die gefälschten Apps aus ihren Angeboten. Weder Apple noch Google wollten sich auf Nachfrage von ZDNet USA zu den Fake Apps äußern.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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