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Geringerer RAM-Verbrauch: Google testet Tab-Freeze-Funktion für Chrome

Google testet eine neue Funktion, die den Speicherverbrauch von Chrome reduzieren soll. Um RAM freizugeben, soll der Browser künftig in der Lage sein, im Hintergrund ausgeführte Tabs einzufrieren, wie Ghacks berichtet.

Chrome ist zwar der meistgenutzte Browser weltweit – für einen schonenden Umgang mit Ressourcen ist die Google-Software leider nicht bekannt. Eine frisch gestartete Instanz mit vier geöffneten Tabs benötigt beispielsweise unter Windows 10 Version 1903 auf einem Testsystem von ZDNet mehr als 750 MByte RAM. Dieselben Tabs in einer frischen Opera-Instanz geöffnet begnügen sich laut Task-Manager mit weniger als 450 MByte RAM – obwohl Opera die Codebasis von Chrome nutzt.

Die neue Tab Freeze genannte Funktion kann bereits in Chrome 79 getestet werden, der aktuellen Version des Canary Channel. Sie friert einen Tab automatisch ein, sobald dieser mindestens fünf Minuten im Hintergrund war.

Aktiviert wird Tab Freeze über die Konfigurationsseite „chrome://flags“. Derzeit stehen mehrere Optionen zur Verfügung. So kann Tab Freeze aktiviert oder ausgeschaltet werden, oder auch mit der Option eingeschaltet werden, dass eingefrorene Tabs alle 15 Minuten für 10 Sekunden freigegeben werden, damit sie im Hintergrund beispielsweise ihre Inhalte aktualisieren können. Das erlaubt es Web-Anwendungen wie E-Mail und Messenger, Nutzer über neue Nachrichten zu informieren.

Eine ähnliche Funktion hatte Google bereits im Jahr 2015 eingeführt. Tab Discard wird allerdings erst aktiv, wenn der verfügbare Arbeitsspeicher insgesamt knapp wird. Eine ähnliche Funktionen wollte laut Ghacks auch Mozilla für Firefox einführen – das Vorhaben wurde aufgrund von Fehlern bei der Implementierung auf unbekannte Zeit verschoben.

Der geringere Speicherverbrauch durch Tab Freeze hat aber auch einen Nachteil. Ein eingefrorener Tab muss, sobald er aufgerufen wird, komplett neu geladen werden. Ein schneller Wechsel zwischen Tabs ist also nicht mehr möglich. Zudem müssen sich Nutzer im klaren sein, dass sie je nach gewählter Option keine Benachrichtigungen von eingefrorenen Tabs erhalten. Profitieren sollten von der Funktion vor allem Systeme mit wenig Hauptspeicher.

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Stefan Beiersmann

Stefan unterstützt seit 2006 als Freier Mitarbeiter die ZDNet-Redaktion. Wenn andere noch schlafen, sichtet er bereits die Nachrichtenlage, sodass die ersten News des Tages meistens von ihm stammen.

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